….der braucht keine Feinde mehr? Nein, in dem Fall stimmt dieser Spruch nicht. Wer solche Freunde hat, und damit sind die Saudis gemeint, der sollte sich schämen. Bei einer Massenexekution von etwa 40 oder doch knapp 60 Menschen an einem einzigen Tag mussten der oder die Henker ja fast im Akkord ihrem blutigen Gewerbe nachgehen. Nach saudischen Angaben soll es sich um Terroristen gehandelt haben; es war aber auch ein schiitischer Geistlicher dabei.
Der Westen pflegt ja seit Jahrzehnten “freundschaftliche Beziehungen” zur saudischen Herrscherfamilie, in deren Land Menschen- und Bürgerrechte nicht viel gelten. Die Saudis haben das Öl und verkaufen es nur gegen Dollars. Das nennt man gegenseitige Hilfe. Die “Petrodollars” werden dann mit Vorliebe wieder in Waffen investiert. Da sind die Nutznießer nicht nur die USA, sondern auch EU- Staaten. Und da gute Geschäfte bekanntlich über der Moral stehen, sind die Saudis weiterhin “gute Freunde” des Westens. Ob sie jetzt den IS unterstützen und den Jemen zerbomben oder nicht. Bei Staatsbesuchen werden zuerst traditionell ein wenig die Menschenrechte angesprochen und dann geht man zum geschäftlichen Teil über. Ist interessanter und einträglicher.
Spätestens nach dieser Massenhinrichtung, die der Auslöser für die nächste kriegerische Auseinandersetzung in dieser Region sein kann, sollte der Westen eine klare Position einnehmen. Er sollte seinen “Freunden” klar machen, dass eine sofortige Deeskalation der jetzigen Situation die Voraussetzung ist für ein Weiterbestehen von diplomatischen Beziehungen. Die Glaubwürdigkeit des Westens, so noch vorhanden, steht auf dem Spiel. Eine Vorgangsweise wie bei den Sanktionen gegen Russland ist jetzt gefragt, um einen Flächenbrand zu verhindern.
Wer solche Freunde hat,…
04 Montag Jan 2016
Posted Allgemein
in