In der EU wird nächtelang gestritten und diskutiert auf Teufel komm raus, wie man mit Asylwerbern, Flüchtlingen und Migranten umgehen soll, wie man die Massenzuwanderung stoppen oder zumindest massiv eindämmen kann. Von „Asylzentren“, „Ankerzentren“, „Anlandezentren“, „Transitzentren“ und anderen abstrakten Begriffen wird gesprochen und davon, dass Asylanträge nur mehr außerhalb der EU gestellt werden sollen. Da will aber gleich auch die UNO oder besser gesagt die UNHCR mitreden. Diese UN- Flüchtlingsorganisation hat den Staats- und Regierungschefs in der EU ein Dokument in die Hand gedrückt, in dem sie vorgibt, wie diese „Anlande- Camps“ auszusehen haben. Ob sie als Container- oder Zeltstädte ausgelegt sind, ist eher Nebensache. Interessanter ist: Sie müssen höchsten UNHCR- Standard aufweisen und absolute Sicherheit bieten, medizinische und psychologische Betreuung durch geschultes Personal bieten usw. Fast schon für VIP´s. Außerdem sollen tatsächlich Schutzbedürftige aus diesen Camps in die EU weiterreisen dürfen. Die Auswahl der Personen wird wohl UNHCR vornehmen. Da wird dann ein reger Flugverkehr zwischen diesen Camps und der EU entstehen.
Dass der Zuzug auf Dauer massiv zurückgefahren wird, glauben ja mittlerweile auch die Leichtgläubigsten nicht mehr. Es wird ja immer nur als Momentaufnahme von den paar Flüchtlingen gesprochen, die momentan kommen. Wie viele in Summe schon hier sind und vom Familiennachzug z. B. spricht niemand. Einige Politiker sagen auch schon ganz klar, dass die Zuwanderung weitergehen wird und muss. Die Weltwirtschaft meint, ohne Wachstum geht es nicht und und dafür muss mehr konsumiert und mehr investiert werden und das Wirtschaftswachstum in Frage stellen, grenzt heutzutage an Ketzerei. Dabei ist es Allgemeinwissen, dass es immerwährendes Wirtschaftswachstum nicht gibt. Es stellt sich jetzt die Frage, ob aktuelle Probleme in einer Überflussgesellschaft durch erhofftes immerwährendes Wachstum gelöst werden können, wo ja durch Wirtschaftswachstum viele Probleme, wie z. B. Umweltverschmutzung, entstehen. Auch die Finanzmärkte schreien nach Wachstum. Sie wollen ja Kredite vergeben, Zinsen kassieren, die Geldmenge erhöhen. Sie wollen, dass investiert wird. Die Regierungen reden von einer Katastrophe, wenn das Wachstum zurückgeht, denn das bedeutet schrumpfende Steuereinnahmen und es ist bekannt, dass der Staat immer mehr Geld braucht, das Steueraufkommen somit erhöht werden muss. Es ist aber auch bekannt, dass eine Gesellschaft, die ihr Heil im immerwährenden (Wirtschafts- ) Wachstum sucht, immer schneller auf einen Kollaps zusteuert. Das ist der Politik bekannt, aber sie verdrängt dieses Wissen.
Das vermeintliche Wohlergehen der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte hängt von einer schrumpfenden Ressource ab und niemand traut sich offen darüber zu sprechen, weder positiv noch negativ. Weder Finanzfachleute noch Ökonomen halten Vorträge zu dem Thema. Die schrumpfende Ressource in der westlichen, in der hochentwickelten Welt heißt „Humanressource“ oder schlicht und einfach ausgedrückt „Arbeitskräfte“. Das ist das Zauberwort, wegen dem der Zuzug nicht gestoppt wird. Da verkommt dann auch das Gerede von qualifizierten Arbeitskräften zur Farce, wenn auch massenhaft Analphabeten hereinströmen. Konsumenten sind sie ja allemal. Dass eine abnehmende Bevölkerung für die Weltwirtschaft fatal ist, zeigt eine Studie am Beispiel Japan. Die Japaner lassen keine Migration zu; sie wollen ihre Bevölkerung nicht „verwässern“. Deswegen schrumpfte die Bevölkerung von 2006 bis 2016 um 0,5 Prozent, der Ölverbrauch sank um 22 Prozent, die Zahl der verkauften Autos um 7 Prozent und das BIP um 4 Prozent. Da läuten in der Wirtschaft die Alarmglocken. Deshalb sagte schon vor 10 Jahren ein Banker: „Reiche Länder sollten es nicht versuchen, Migration aus den armen Ländern… einzuschränken“. Migration wird zur Bestandserhaltung der Bevölkerung Europas zugelassen und gefördert und nicht, um den Armen zu helfen. Die Armen werden trotz oder wegen u. a. der Globalisierung weltweit mehr. In den letzten etwa 20 Jahren hat die EU die schwindende Bevölkerung mit Zuzug aus der erweiterten EU und aus europäischen Nachbarländern wettgemacht. Seit diese Quelle mehr oder weniger versiegt ist, wird Nachschub aus Afrika oder auch aus Asien geholt, angeblich ist der Bedarf ja riesig. Der EU- Migrationskommissar Avramopoulos sagte Anfang Dezember 2015 vor dem EU- Ausschuss der Regionen: „In den nächsten zwei Jahrzehnten werden mehr als 70 Millionen Migranten nötig sein“. Alles klar?
Dabei sagt ein Bericht des Club of Rome, dass die Weltbevölkerung bis 2040 wachsen, ab dann aber schrumpfen wird. Wenn das zutrifft, wird sich spätestens dann das Wirtschaftswachstum als Auslaufmodell erweisen. Was dann?
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