Während der Sturm noch nicht abgeflaut ist, der den deutschen „Lügenreporter“ vom „Spiegel“ wegen seiner erfundenen und gefälschten Geschichten hinweggefegt hat, bläst jetzt einem österreichischen Autor wegen einer ähnlichen Geschichte ein kräftiger Wind entgegen. Es ist der österreichische Bestseller- Autor Menasse, dem eine deutsche Zeitung vorwirft, Zitate gefälscht zu haben. Menasse, der seit Jahren mit Preisen und Auszeichnungen überschüttet wurde, ist, wenn überhaupt, den meisten Österreichern nur bekannt als Vertreter einer linkslinken Ideologie bei TV- Diskussionen. Ach ja; und das fragwürdige Kunstprojekt (oder was immer es sonst war) der Ausrufung der Europäischen Republik war auch seine Idee. Der politische Hintergrund dazu: „Das Europa der Nationalstaaten ist gescheitert“. Dieser EU- Fanatiker, der schon immer eine Auflösung der Nationalstaaten fordert, verwendete seit Jahren Zitate von Walter Hallstein, der vor Jahrzehnten erster Chef der EU- Vorgängerorganisation EWG war. Pech nur für Menasse, dass dieser Herr Hallstein die Aussagen nie so machte, wie sie Menasse als Zitate brachte und nochmals Pech für ihn, dass die „Welt“ das aufdeckte. Aber einem wackeren linken Kämpfer für eine EU nach seinen Vorstellungen stören diese Vorwürfe nicht. Er meint: „Was kümmert mich das „Wörtliche“, wenn es mir um den Sinn geht?“

Zentrales Thema dieser zurecht gebogenen Zitate war die angebliche Äußerung Hallsteins: „Die Abschaffung der Nation ist die europäische Idee“. Und das hat sich Menasse anscheinend zur Lebensaufgabe gemacht. Auch um den Preis, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Der Wunsch nach Abschaffung des Nationalstaates kommt übrigens schon in verdächtige Nähe zu Staatsverweigerern. Daran ändert sich auch nichts, dass er Schriftsteller ist und kein Journalist.

 


Ich wünsche allen Lesern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.

Frohe Weihnachten!