Schüler werden von anderen Schülern bedroht, verprügelt, erpresst, ausgeraubt. Schülerinnen werden in der Schule sogar sexuell bedrängt, ja sogar vergewaltigt und ebenfalls verprügelt. Schüler sperren sich aus Angst auf der Toilette ein oder trauen sich nicht mehr in die Schule. Sie werden gemobbt, im Internet bloßgestellt und lächerlich gemacht. Und wenn es österreichweit ein paar Hundert Anzeigen wegen Körperverletzung, schwerer Körperverletzung, Raub, gefährlicher Drohung, Sexualdelikte etc. gegen Schüler gibt, kann man beim besten Willen und zudrücken aller Augen nicht mehr von Einzelfällen sprechen. Und wenn dann, wie jetzt berichtet wird, ein älterer Lehrer von einer Horde Schüler „systematisch fertiggemacht“ wird, wenn er vor den Attacken der Schüler unter den Tisch flüchtet, und die Schulleitung schaut diesem Treiben zu, unternimmt nichts dagegen, dann ist mehr als nur „Feuer am Dach“. Und die Aussage des Schuldirektors: „Wir wissen, dass dieses Klientel sehr schwierig ist“, ist das Eingeständnis des Versagens. Mehr als das; der Lehrer wurde nämlich suspendiert, weil er einen der „Schüler“ bei einer Auseinandersetzung angespuckt hatte. Dieses Anspucken war zwar verwerflich, aber in Anbetracht der Situation irgendwie verständlich.
Letztes Jahr veröffentlichte eine Lehrerin ein Buch, in dem sie die Zustände an Schulen schilderte; erschreckende Zustände. Der Schritt an die Öffentlichkeit war die letzte Hoffnung auf eine Besserung der Zustände durch die Politik. Der Politik war das zwar peinlich, aber es hat sich bis jetzt eigentlich nichts geändert oder verbessert. Sonst dürfte es die beschriebenen Vorfälle nicht mehr oder zumindest nur mehr als wirkliche Einzelfälle geben. Und man soll es ja nicht sagen, aber ein großer Teil der Täter unter den Schülern sind welche mit dem bekannten Hintergrund. Vielleicht sollte man die einmal fragen, ob es ihnen in ihrer Heimat etwa besser gefallen würde als hier.