Der Iran soll von den USA wirtschaftlich stranguliert werden, darauf laufen jedenfalls die US- Sanktionen hinaus. Denn hinausgehend über den Iran direkt betreffende Sanktionen gibt es ja noch die Drohung der USA, alle Staaten mit Sanktionen zu belegen, die weiterhin mit dem Iran Geschäfte machen. Ziel dieser Sanktionen ist es wohl, durch sich verschlechternde Lebensbedingungen im Iran einen Putsch, einen Aufstand oder gar einen Bürgerkrieg herbeizuführen, die jetzige Regierung zu stürzen und eine US- freundliche oder gar US- hörige Regierung zu installieren. Käme wesentlich billiger als ein echter Krieg, würde nur materielle und finanzielle Unterstützung kosten. Die USA dürften aber einen echten Krieg nicht ausschließen. Man verlegt ja nicht aus Spaß eine Bomberstaffel und eine Flotte vor die iranische Haustür. Diese Entwicklung deutete sich ja schon vor einem Jahr an, als die USA einseitig aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausstiegen und seither wurde der Druck der USA auf den Iran schrittweise erhöht. So wurden z. B. auch die Iranischen Revolutionsgarden als „Terroristische Vereinigung“ eingestuft. Die jetzt von den USA angebotenen Verhandlungen bzw. Gespräche mit Flotte und Bombern der USA in Sichtweite können vom Iran ja wirklich nur als Erpressung gesehen und deswegen abgelehnt werden. Irans Präsident Rouhani sagt, es käme einer Kapitulation gleich, unter diesen Voraussetzungen das Gesprächsangebot anzunehmen. Grundsätzlich sei der Iran allerdings bereit zu Gesprächen, allerdings nur bei einem Einlenken der USA im Atomkonflikt. Dem Iran wurde ja von der Internationalen Atomenergiebehörde mehrmals bestätigt, sich exakt an die Bedingungen des Atomabkommens zu halten. Das wurde von den USA jedoch ignoriert.

Der Iran hat jetzt aber nicht nur die USa gegen sich. Seit Jahrzehnten schon gibt es einen kalten Krieg mit Israel, wobei Israel mehrmals mit der Ermordung von iranischen Atomphysikern in Verbindung gebracht wurde und Israel auch im syrischen Krieg mehrere Luftschläge gegen die Iranischen Revolutionsgarden, die Assad unterstützen, durchführte. Und dann gibt es auch noch die alte Feindschaft zwischen Saudi- Arabien und den Iran. Da geht es nicht nur um die Vormachtstellung in der Golfregion, sondern das ist auch ein Religionskrieg. Die sunnitisch- wahhabitischen Saudis, die sich als die Hüter und Bewahrer des „wahren Islams“ sehen gegen den Iran als Repräsentanten der Schiiten. Im Klartext heißt das momentan: USA, Saudis und Israel gegen den Iran. Und jetzt ist etwas passiert, was in der Golfregion, und nicht nur dort, die Alarmglocken läuten lässt. Vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate sind, wie die Saudis vermeldet haben, zwei saudische Öltanker durch Sabotage schwer beschädigt worden. Es gab außerdem noch Sabotageangriffe gegen zwei Handelsschiffe, eventuell waren es aber auch Tanker, in der Region. Die saudische Nachrichtenagentur sagt aber, es sei kein Öl ausgelaufen und es habe keine Opfer gegeben. Der saudische Energieminister wertet dies eSabotageangriffe als Versuch, die weltweite Sicherheit bei der Rohölversorgung zu gefährden. Von der US- Seebehörde wurden die Vorfälle nicht bestätigt. Sie rief aber zur Vorsicht in der Region auf.

Die Saudis zählen also zu den erklärten Feinden des Iran; mit den USA als Verbündeten, die momentan an der Eskalationsschraube im Konflikt mit dem Iran drehen. Ist es da denkbar, dass es sich bei dieser Sabotagegeschichte , sofern sie überhaupt wahr ist, um eine „False Flag Operation“, um eine Operation unter falscher Flagge, handeln könnte? Mit dem Ziel, die Aktion dem Iran anzuhängen und somit (wieder einmal) einen möglichen Kriegsgrund zu erfinden? Das wäre ja nichts Neues, das gab es schon oft. Nur als Beispiel: Die angeblichen Massenvernichtungswaffen des Irak.

Deswegen meine ich: Ja, es ist denkbar.