Am 12. Juni 2019 konnte in Österreich ein denkwürdiges Jubiläum begangen werden. Vor 25 Jahren, am 12. Juni 1994, fand in Österreich die Volksabstimmung über einen Beitritt zur Europäischen Union statt – und 66,6 Prozent der abstimmenden Österreicher waren dafür. Eigentlich müsste man ja sagen: “ … waren angeblich dafür“, denn einige Jahre später sagten in privaten Gesprächen der Großteil der Menschen, sie hätten dagegen gestimmt. Schämten sich die Leute etwa dafür, dass sie für einen EU- Beitritt gestimmt hatten? Und was wurden wir doch von der Politik mit falschen und leeren Versprechungen, mit Lügen und mit Drohungen vor der Abstimmung bombardiert. Legendär wurde das Versprechen der damaligen Europa- Staatssekretärin unter Bundeskanzler Vranitzky, Brigitte Ederer. Sie versprach den „Ederer- Tausender“, eine Ersparnis bei den Lebenshaltungskosten von 1000 Schilling pro Jahr nach einem EU- Beitritt. Ein leeres Versprechen, aber auch ein relativ harmloses. Andere, nicht gehaltene Versprechen waren wesentlich schwerwiegender. Der Schutz der heimischen Bauern bzw. der heimischen Landwirtschaft wurde zugesagt. Tatsächlich haben seit dem EU- Beitritt etwa 100.000 bäuerliche Betriebe aufgehört zu existieren und das Bauernsterben geht weiter. Der Schilling wird weiterhin die österreichische Währung sein, wurde versprochen. Ein paar Jahre später hatten wir den Euro, ob wir ihn wollten oder nicht, denn die Politik wollte ihn und seither hatten wir die Eurokrise, dürfen Pleitebanken und Pleitestaaten in der Eurozone mitfinanzieren und ein ehemaliger Bundespräsident hat mit Begeisterung und ganz auf wichtig den ESM unterzeichnet. Den ESM, in den wir etwa zwei Milliarden Euro eingezahlt haben und für etwa 19 Milliarden haften, was schlimmstenfalls den Ruin Österreichs bedeuten könnte. Und jene Staaten, welche nicht gewillt sind, den Euro als Währung einzuführen, haben sicher gute Gründe dafür. Dänemark und Schweden haben schon gesagt, dass sie der Eurozone nicht beitreten werden, genau so wie Tschechien und Ungarn und auch Großbritannien dachte nicht daran, das geliebte britische Pfund aufzugeben. Und dem Euro haben wir es auch zu verdanken, dass es seit Jahren keine Zinsen auf Sparguthaben gibt; zum Wohle der Wirtschaft. Dafür gibt es das einst treuherzig versprochene Bankgeheimnis längst nicht mehr und es wird intensiv an der Abschaffung des Bargeldes gearbeitet; zur Perfektion der Kontrolle über den Staatsbürger.

Die Neutralität Österreichs werde nicht angetastet, wurde uns ebenfalls versprochen. Heute besteht unsere Immerwährende Neutralität kaum mehr auf dem Papier. Der Wahrheit zuliebe muss man aber sagen, dass da österreichische Politiker nicht unbeteiligt waren bzw. sind. Der Transitvertrag sollte Österreich vor der zunehmenden Verkehrshölle und somit der Schadstoffbelastung durch ausländische LKW´s schützen. Ende 2003 lief der Transitvertrag ersatzlos aus und seither nahm der Verkehr samt allen negativen Begleiterscheinungen extrem zu. Dass durch die offenen Grenzen und die EU- Erweiterungen die Ausländerkriminalität in Österreich anstieg, braucht nicht extra erwähnt zu werden; den Beweis liefern die offiziellen Statistiken und dass die EU- Kommission auch massiven Einfluss auf die österreichische Politik ausübt, mussten wir ernüchternd zur Kenntnis nehmen, als diese „Wertegemeinschaft“ wegen der ungeliebten Regierung Schüssel- Haider Sanktionen gegen Österreich verhängte. Auch das Gerede vom Mitreden und Mitbestimmen in der EU ist eigentlich nicht mehr als Gerede; Österreich hat nicht viel zu sagen, aber zu zahlen. Es heißt jedoch, wir sind EU- Nutznießer. Ja, und ehe ich es vergesse; vor der Volksabstimmung wurde den Pensionisten gedroht, dass ohne EU- Beitritt die Pensionen nicht mehr sicher wären.

Und noch etwas: Bei der Abstimmung waren 66,6 Prozent für den EU- Beitritt. 66,6; also drei mal die Sechs. Eine Zahl aus dem Okkultismus und auch aus dem Neuen Testament, die „Zahl des Tieres“.