Im Sechstagekrieg von 1967 hat Israel einen Teil des syrischen Staatsgebietes, nämlich die Golan- Höhen, erobert und besetzt und 1981 auch annektiert. Es ist nach internationalem Recht aber weiterhin syrisches Territorium . Das sah sogar die UNO schon immer so, die die Annexion nach wie vor als rechtswidrig und nichtig erklärt und sieht. Das hält aber Israel nicht davon ab, sich international um die Anerkennung der Golan- Höhen als Teil Israels zu bemühen. US- Präsident Trump hat im vergangenen März seinem Freund und „Bruder im Geiste“, dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, einen Gefallen getan und die Golan- Höhen als Staatsgebiet Israels anerkannt. Aber vielleicht wusste Präsident Trump ja nicht, dass die USA 1981 eine UNO- Resolution im Sicherheitsrat gegen eine Annektion der Golan- Höhen mit unterzeichneten. Die Trump mit seiner Unterschrift im März gebrochen hat. Vielleicht wusste es Trump aber und es war ihm egal, weil 1981 ja nicht er selbst die UNO- Resolution unterzeichnet hat.

Jetzt hat Israel jedenfalls beschlossen, auf den Golan- Höhen wieder eine neue Siedlung zu bauen; in israelischen Zeitungen ist die Rede von einer „neuen Stadt“. „Wir werden die Golan- Höhen weiter ausbauen, für die jüdischen und nichtjüdischen Bewohner“, sagte Ministerpräsident Netanjahu. Er bedankte sich bei der festlichen Zeremonie beim anwesenden US- Botschafter für die Anerkennung des Golan durch Trump, sprach von einem „historischen Tag“ und erklärte, dass aus Dankbarkeit die Siedlung den Namen „Ramat Trump“, also „Trump- Höhen“, erhalten soll. Und es wurde auch eine Tafel enthüllt mit der israelischen und der US- Flagge sowie dem Text „Ramat Trump“ und „Trump Heights“ in hebräischer und englischer Schrift.

Zum „Trump Tower“ kommt jetzt also „Trump Heights“ dazu. Das nennt man Dankbarkeit. Vielleicht geht diese Dankbarkeit aber noch viel weiter. Vielleicht reicht diese Dankbarkeit Israels gegenüber den USA sogar bis in die Straße von Hormus, in der es jetzt wieder zu Zwischenfällen kam. Eigentlich passierten die vermutlichen Angriffe auf zwei Öltanker im Golf von Oman, kurz vor der Straße von Hormus. Die USA haben sofort den Iran als Täter genannt, obwohl es nur widersprüchliche Meldungen und Vermutungen zu den Attacken gibt. Gesichert ist nur, dass die USA die Sanktionen gegen den Iran verschärft haben und ein Insider aus dem Weißen Haus dazu zitiert wird: „Wir drücken sie an die Wand, bis sie quietschen“. Weiters, dass ein US- Flottenverband in Schussweite zum Iran stationiert ist, dass der US- Verteidigungsminister postete: „Bomb, bomb, bomb“, dass die „Falken“ im US- Kongress einen Krieg gegen den Iran fordern und die Rohölpreise vor den Attacken auf die Tanker um ein Fünftel gefallen sind. Nach den Attacken auf die Tanker sind die Rohölpreise sprunghaft angestiegen. Und wer hat, außer einem Teil der US- Regierung, noch Interesse an einem Krieg gegen den Iran? Das sind die Saudis und die Arabischen Emirate. Und nicht zu vergessen Israel.