In Brandenburg und in Sachsen wurde gewählt und was je nach Sichtweise befürchtet oder erhofft wurde, ist in etwa eingetreten. Der Wahlkampf war da wie dort geprägt vom umgekehrten und etwas umgemodelten Leitspruch der „3 Musketiere“, Es hieß nicht: Einer für alle, alle für Einen. Es hieß: „Alle gegen Eine“. Alle Parteien gegen eine Partei, gegen die AfD. Laut Umfragen vor der Wahl mussten die Regierungsparteien befürchten, dass – aus ihrer Sicht – die AfD schlimmstenfalls als stimmenstärkste Partei aus der Wahl hervorgehen könnte. So schlimm – wiederum aus Sicht der Regierungsparteien – kam es zwar nicht, aber die Platzhirsche und ehemaligen Großparteien wurden abgewatscht, während in beiden Bundesländern die AfD gewaltig zulegen konnte und die Gewinne der Grünen entgegen dem Bundestrend eher bescheiden ausfielen. Vielleicht wird man auch ein wenig von Wahlmanipulation zu hören kriegen, zu Lasten der AfD und vielleicht sagt auch wer, „das ist die Rache für Merkels Politik“. In Sachsen konnte die AfD nämlich ihren Stimmenanteil fast verdreifachen auf etwa 28 Prozent, während die CDU auf etwa 32 Prozent und die bundesweit in der schlimmsten Krise steckende SPD nicht einmal mehr 8 Prozent erreichte. In Brandenburg konnte sich die AfD fast verdoppeln, liegt bei knapp 24 Prozent, während die SPD auf etwa 26 Prozent abrutschte und die CDU von 23 Prozent auf unter 16 Prozent fiel. Die Parteien der GroKo, der Großen Koalition von CDU/CSU und SPD im Bundestag kamen also schwer unter die Räder. Sie freuen sich aber und fühlen sich fast als Sieger, weil die AfD nirgends an erster Stelle liegt. Eine Regierungsbildung ohne AfD wird aber da wie dort schwierig, wird nur mit drei Parteien möglich sein.

Was waren die Gründe für die Verluste der GroKo- Parteien bzw. für das Erstarken der AfD? Man kann es vielleicht einmal als eine besondere Art sehen, „Danke“ zu sagen. Voll Zynismus, voll Enttäuschung. „Danke“, wir haben die Schnauze voll. „Danke“ für die leeren Versprechungen. Ja, der Osten wurde vernachlässigt, wirtschaftlich tut sich nicht viel. Viele junge Leute sind abgewandert, die Perspektivlosigkeit steigt. Und dann kommt das Problem der Massenzuwanderung dazu, von Merkel verursacht. Die natürlich auch vor dem Osten nicht Halt machte und da haben viele „Ossis“ aus DDR- Zeiten nicht die allerbesten Erinnerungen an ihre „Gäste“ aus Kuba, Angola, Mozambik, Vietnam etc. Und dann wurden sie von der eigenen Regierung, wenn sie ihrem Unmut über die Massenzuwanderung, über von Asylwerbern verübte Gewalt und Tötungsdelikte, Luft machten, als „Rassisten“, als „Nazis“, als „Pack“ beschimpft. Von dem, was den „Ossis“ vor langer Zeit von der Politik in schillernden Farben versprochen wurde, ist wenig eingetroffen bzw. wurde nicht eingehalten. Das machte die Leute auf Merkel und auf die Politik allgemein sauer. Jetzt gab es die Quittung für die leeren Versprechungen und eine so nicht gewollte Politik. Nur; es wird ab jetzt zwar andere Koalitionen geben, aber die Politik wird sich nicht ändern. Daran wird auch die AfD nichts ändern können.

Unter Erich Honecker hieß es: „Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“. Heute könnte man sagen: „Die jetzige Politik in ihrem Lauf halten die Ossis auch nicht auf“.