Am Donnerstag wurde am ORF bei der ZIB 2 ein sogenannter „Faktencheck“ zu diversen TV- Wahlduellen gezeigt. Da hieß es, ich weiß aber nicht mehr, worum es im Detail ging: „Frau Rendi- Wagner hat nicht recht“. Dann war Herr Hofer dran. Da hieß es ebenfalls: Herr Hofer hat nicht recht“. Gesprochen wurde bei Hofer im Wahlduell über die Kosten für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. Beim Faktencheck hieß es, die Kosten seien maximal 95 Euro pro Tag plus monatliches Taschengeld, also insgesamt maximal knapp 3.000 Euro pro Monat. Herr Hofer sprach aber angeblich von 4.000 oder 5.000 Euro pro Monat. (Ich sah diese „Duelle“ nicht).
Vor einigen Monaten kam eine Welser Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung – nicht zum ersten Mal übrigens – wegen gravierender Verstöße ins Gerede und in die Medien. Es gab in dem Zusammenhang auch einmal eine berechtigte Razzia in der Einrichtung. Und damals konnte man zu dieser Skandaleinrichtung in einer Lokalzeitung lesen: „Konkret wird ein Heimplatz mit 5.400 Euro brutto pro Monat pro Jugendlichem finanziert“. Der Welser Sicherheitsreferent sprach damals sogar von Kosten von rund 6.000 Euro pro Monat und Jugendlichem. Hatten jetzt die Lokalzeitung und der Sicherheitsreferent nicht recht oder hatte Herr Hofer nicht recht? Es ging bei diesem Faktencheck, bei dem es hieß: „Herr Hofer hat nicht recht“, auch um Altersbetrug bei angeblich jugendlichen unbegleiteten Flüchtlingen. Herr Hofer sprach angeblich von etwa 40 Prozent, welche ein falsches Alter angaben. Dann wurden Tabellen eingeblendet, nach denen in Österreich bei so um die 80 Prozent der jugendlichen unbegleiteten Flüchtlinge eine Altersfeststellung per Handwurzelröntgen oder einer anderen Untersuchung gemacht und bei „nur“ 14 Prozent ein Altersbetrug festgestellt wird. Ich lese aber gerade einen Artikel, in dem es heißt: „2016 hatte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) bei 2.252 unbegleiteten minderjährigen Asylwerbern den begründeten Verdachtauf falsche Altersangaben. Bei den durchgeführten Altersfeststellungen wurden 919 Asylwerber, das sind 41 Prozent, als volljährig eingestuft …“ Wer hatte in dem Fall nicht recht? Und der „Kurier“ schrieb im Mai 2016 gar: „951 Flüchtlinge gaben sich als minderjährig aus“.