Die Unis in Wien, Graz, Linz und Salzburg führten letztes Jahr die „Soziale Survey Österreich“- Umfrage durch, bei der die Einstellung der Österreicher einigen Religionen gegenüber abgefragt wurde. Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht. Und: Sie überraschen eigentlich nicht. Die Einstellung gegenüber Christen und Buddhisten ist überwiegend positiv und bei Atheisten (wurde auch abgefragt, obwohl Atheismus keine Religion ist) sind immerhin 38 Prozent positiv eingestellt. Hindus und Juden gegenüber ist sie mit etwas mehr als 30 Prozent kritisch und Muslime stoßen mit nur 25 Prozent Zustimmung auf besonders viel Ablehnung und für die Mehrheit der Befragten, nämlich 70 Prozent, gehört der Islam auch nicht zu Österreich. 45 Prozent vertreten auch die Meinung, dass die Rechte von Muslimen eingeschränkt werden sollen, wobei Frauen generell islamkritischer sind als Männer. Zwei Drittel der Befragten treten auch für ein Kopftuchverbot in Schulen ein, da das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung der Frauen gesehen wird.
Unter allen Religionen in Österreich wird der Islam am negativsten beurteilt und am kritischsten betrachtet. Bei der Umfrage ging es aber nicht nur um Fragen zu den Religionen. Es ging auch darum, das Gefühl einer kulturellen Bedrohung zu erfassen und Angst vor Terror auszuloten. Da zeigte sich, dass die Zustimmung zu Sätzen wie „Muslime müssen sich in Österreich an unsere Kultur anpassen“ oder „der Staat soll muslimische Gemeinschaften beobachten“ oder „Muslime stellen keine kulturelle Bereicherung dar“ besonders hoch war.
Dass die Umfrageergebnisse nicht überraschen, liegt auf der Hand. Denn dass in Österreich die Muslime und der Islam kritisch gesehen werden, ist eigentlich bekannt. Die Muslime fallen oft als Straftäter auf, sind überdurchschnittlich oft in Gewalt- und Tötungsdelikte verwickelt, von denen wiederum mehrheitlich Frauen die Opfer sind. Das sind nicht einfach Behauptungen, das wird von Statistiken bestätigt. Dazu kommt häufig die abwertende Einstellung Frauen gegenüber, besonders ausgeprägt gegenüber nicht- muslimischen Frauen, und deren Unterdrückung. Und den Österreichern ist natürlich auch bekannt, dass sich der Islam weltweit radikalisiert und fundamentalistischer wird und dass diese Entwicklung nicht vor Österreichs Grenzen Halt macht. Islamisch dominierte Länder führen das Islamische Recht, die Scharia, (wieder) ein und die Todesstrafe gibt es hauptsächlich in islamischen Ländern. Eben jetzt wandelt sich Indonesien als größtes islamisches Land von einer gemäßigten, toleranten Demokratie zu einem Scharia- Staat, zu einem „totalitären Islamismus“. Solche Entwicklungen und zunehmende Spannungen zwischen den Kulturen wollen die Österreicher nicht und das schlägt sich in solchen Umfragen nieder, auch wenn das für den Studienautor „erschreckend“ ist. Und die zukünftigen Regierungen sollen das nicht aus Dummheit oder wegen der politischen Korrektheit oder Toleranz vergessen. Man hat allerdings den Eindruck, dass sich die europäischen Staaten bzw. deren Regierungen bis auf einige Ausnahmen schon aufgegeben haben.