In Österreich erleben die Grünen derzeit ein Hoch wie noch niemals vorher. Früher unmöglich scheinende Stimmenzuwächse bei Wahlen, wieder m Parlament vertreten und das wesentlich stärker als je zuvor. In Landesregierungen vertreten, in den Medien Dauergesprächsthema. Von Vielen schon als logischer Regierungspartner der Türkisen gehandelt; sind doch nach der SPÖ jetzt auch die NEOS aus den Sondierungsgesprächen ausgestiegen, während sich die FPÖ noch etwas zwiespältig verhält. Und vielleicht meinen einige Grüne auch, dass ein innerlich noch immer grüner Bundespräsident ihnen den Rücken stärkt.
Dieses Surfen auf der Erfolgswelle kann aber zu Übermut führen. Und Übermut tut selten gut, sagt schon der Volksmund. Schlimmer ist es aber, wenn aus Übermut dann Stänkern wird. Und was jetzt bei der Wahl des Parlamentspräsidiums passierte, was da die Grünen inszenierten, war schon mehr Stänkern als Übermut zeigen. Es ist gute, alte Tradition, dass die stärksten drei Parteien – zur Zeit ÖVP, SPÖ und FPÖ – die Parlamentspräsidenten stellen und vom Parlament die jeweils vorgeschlagene Person bestätigt wird. Die Grünen mussten aber provozieren und stellten eine eigene Kandidatin als 3. Präsidentin, gegen Hofer von der FPÖ, auf. Und sozusagen als Draufgabe hatte im Vorfeld der grün/dunkelrote Michel Reimon schon kundgetan: „Ich wähle sicher nicht den Obmann einer rechtsextremen Partei ins Präsidium“. Übrigens; Michel Reimon? Ach ja, der war doch im EU- Parlament. Ist er dort nicht mehr zu brauchen? Nun ja, die Grünen holten sich mit ihrer Kandidatin Blimlinger eine verdiente Abfuhr. Da änderte es auch nichts daran, dass der Grünen- Chef Kogler beschwichtigend meinte: No Problem, wir kommen in friedlicher Mission“. Aber auch er konnte das Stänkern nicht lassen, als er meinte, Blimlinger sei ein Angebot an alle, die nicht den Kandidaten einer Partei wählen wollen, bei der es fast täglich zu „Einzelfällen“ komme. Die Provokation der Grünen mit Blimlinger als Kandidatin ging voll in die Hosen. Sie erhielt neben den 26 Stimmen der Grünen nur 8 fremde Stimmen; mehr als bescheiden. Da die SPÖ- Chefin Rendi- Wagner betonte, das Recht der FPÖ auf den 3. Parlamentspräsidenten zu respektieren und NEOS- Chefin Meinl- Reisinger Frau Blimlinger als unerfahren ablehnte, kam es, wie es kommen musste: Es gab eine Ohrfeige für die grüne Stänkerei.
ÖVP- Chef Kurz soll sich diese grüne Aktion gut merken.