Der Dompfarrer zu Wien (früher war das der Dompfaff), der werte Herr Faber, macht wieder einmal von sich reden. Er zeigte einer Gruppe Asylberechtigter, der Großteil aus Syrien stammend, den Stephansdom. Und er meinte dazu: “Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit. Ich freue mich, dass ich Menschen, die bei uns Heimat finden, etwas von dem zeigen darf, was Wien ausmacht…” Wie wahr. Der Stephansdom ist wahrlich etwas, was Wien ausmacht; ein Stück zu Wien gehörender christlicher Kultur. Und Toni Fabers Gäste, großteils syrische Studenten und allesamt mit größter Wahrscheinlichkeit islamischen Glaubens, werden als gebildete Menschen den Stephansdom sicherlich zu würdigen gewusst haben. Sie wollen ja schließlich in Österreich bleiben und nicht nach dem Ende des Krieges (im größten Teil des Landes ist er längst beendet) in ihre Heimat zurückkehren und wollen sich sicherlich integrieren und vielleicht oder hoffentlich auch assimilieren. Obwohl man sie in ihrer Heimat als studierte Fachleute sicher auch dringend benötigen würde. Und Herr Faber sagt über diese Studenten auch: `”Das sind sehr aufgeweckte und interessierte Menschen …” Es ist sehr schön und lobenswert, dass Herr Faber als katholischer Pfarrer so entgegenkommend gegenüber islamischen Studenten und potentiellen (oder sicheren) Neubürgern unseres Landes ist.
  Ich vermisse bei Herrn Faber aber das selbe Engagement, wenn es um Belange in umgekehrter Richtung geht. Wenn es z. B. darum geht, dass in vielen österreichischen Schulen und Kindergärten Martins- bzw. Martini- Umzüge oder auch Nikolaus- (und Krampus- ) Feiern abgesagt werden, weil diese Veranstaltungen “Angehörige anderer Religionen verstören könnten”. Dieses Argument ist an Kriecherei und Unterwürfigkeit nicht mehr zu überbieten; es ist eine Schande. Und da wünsche ich mir von Herrn Faber ein öffentliches Bekenntnis zu unseren auf christlichen Traditionen basierenden Gepflogenheiten. Es sollte Herrn Faber ebenfalls eine Selbstverständlichkeit sein und würde ihm – und selbstverständlich auch allen anderen christlichen Würdenträgern – gut anstehen, sich öffentlich einmal dafür stark zu machen. Gerade als Mann des Glaubens sollte er sich auch für den Glauben einsetzen, auch wenn das gegen den herrschenden Zeitgeist ist.