So wie über alle vorangegangenen PISA- Studien wird auch über die letzte viel und lang geredet. Es wird aber im Bildungssystem nichts Gravierendes geändert und somit wird sich auch nichts ändern; die nächste Studie wird den Schülern und auch dem Bildungssystem wieder ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Es kommen auch dieses Mal wieder Bildungsexperten zu Wort, die ihre Vorschläge und Ideen vorbringen, aber die werden halt wieder nicht umgesetzt oder sie erweisen sich als nicht zielführend. Und die Forderung: „Ohne weitere finanzielle Mittel wird es nicht gehen“, ist sicher auch kein Allheilmittel für unser krankes Bildungssystem. Österreich hat ja jetzt schon nachweislich eines der teuersten Schulsysteme und genau so nachweislich bewegt sich Österreich im unteren Bereich der PISA- Rangliste. Dass die „Aufwertung der Sprache“ eine wesentliche Maßnahme für eine Verbesserung der Leistungen ist, wird sicher stimmen. Bei dieser notwendigen Aufwertung der deutschen Sprache werden aber zusätzliche finanzielle Mittel wenig bringen. Die deutsche Sprache muss man erlernen und auch sprechen, die kann man sich nicht erkaufen; erkaufen kann man sich höchstens eine Bescheinigung über ausreichende Deutschkenntnisse. Wer als Kind, außerhalb von Kindergarten und Schule, im familiären Umfeld, nur in seiner nicht- deutschen Muttersprache kommuniziert, wird kaum zu ausreichenden Deutschkenntnissen im Lesen und Schreiben kommen. Um Häuser besser sind aber auch die einheimischen Kinder nicht und an diesem Zustand sind die Eltern zumindest mitschuldig. Mit den Kindern lernen ist für viele Eltern nicht vorstellbar , dafür haben sie keine Zeit. Und außerdem; das ist doch Sache der Lehrer.
Ende August vergangenen Jahres war die halbe Regierung samt Kanzler Kurz in Singapur und Hongkong und da ging es nicht nur um Wirtschaftsfragen. Es ging da auch um das Schulsystem und um die Frage, warum Singapur wohl PISA- Sieger sei, was dort anders und besser gemacht wird in den Schulen. Kanzler wie Minister sagten, Österreich wolle „von den Besten lernen“. Sie haben aber vermutlich nur gelernt, dass man das Schulsystem von Singapur und Hongkong nicht auf Österreich übertragen kann. Dort wird nämlich auch von den Schülern beinhart Leistung gefordert. Dort gibt es deswegen kein Geschrei, weder von den Eltern noch von den Lehrern und auch nicht von der Politik. Und den Schülern wird ebenfalls bewusst sein, dass sie Leistung zu erbringen haben, dass sie auch Pflichten haben und nicht nur Rechte. Dort zählt das Leistungsprinzip und hierzulande geben immer noch die Schwächsten das Tempo vor. Deshalb werden unsere Schüler bei den PISA- Tests weiterhin schlecht abschneiden.
Der alte, wahre Spruch: „Ohne Fleiß kein Preis“ ist an unseren Schulen längst außer Kraft gesetzt. Darum braucht sich niemand zu wundern, wenn wir auch weiterhin zu den PISA- Schlusslichtern gehören.