Das EU- Parlament hat das EU- Austrittsabkommen ratifiziert, der „Brexit“ ist beschlossene Sache und „Mister Brexit“, der britische EU- Abgeordnete Nigel Farage, feierte das auch mit seinen EU- Parlamentariern in ausgelassener Stimmung. Er hielt noch eine Rede im EU- Parlament, rief noch: „Wir kommen nie zurück“ und „Wir lieben Europa, wir hassen nur die Europäische Union“. Die britischen Abgeordneten schwenkten Fähnchen und Schals mit dem „Union Jack“, sangen ein Abschiedslied. Es herrschte fast Jahrmarktstimmung. Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Der französische Präsident Macron hingegen sprach von einer „Lektion für alle“ in der EU, von einem „Scheitern“ und einem „traurigen Tag“. Die Kommissionspräsidentin von der Leyen wiederum stellte den Briten eine „einzigartige Partnerschaft“ in Aussicht. „Einzigartig“ wird diese Partnerschaft aber nur so lange sein, so lange nicht noch ein Mitglied aus der „Wertegemeinschaft“ aussteigt. Aber es wird ja schon nach Ersatz für die Briten geschielt und auf dem Balkan stehen die Anwärter schon Schlange. Und sie werden aufgenommen werden und niemand da oben wird fragen, ob das eine Dummheit oder eine große Dummheit ist. Eine Weile nach der Aufnahme von Rumänien und Bulgarien war aus der EU- Kommission zu hören, dass das zu früh passierte und ein Fehler war. Da war es aber schon zu spät. Und diesen Fehler will man so schnell wie möglich wiederholen, indem Nordmazedonien und Albanien aufgenommen werden sollen. Weil man es ihnen irgendwann versprochen hat. Aber jetzt möchte man in Brüssel vorerst einmal den „Brexit“ erledigen. Man hat letztendlich eingesehen, dass man ihn nicht verhindern kann.
Der deutsche Schriftsteller Günter Kunert sagte einmal: „Politiker sind dazu da, Fehler zu machen und nicht, um aus ihnen zu lernen“