Für die Briten und auch für die EU ist das Kapitel „Brexit“, also der Austritt Großbritanniens aus der EU, so gut wie abgeschlossen. Ausständig ist allerdings noch ein vollständiges Abkommen über die zukünftigen Beziehungen, wie z. B. Handel, zwischen Großbritannien und EU. Das sehen die Briten aber relativ locker, hat man den Eindruck. Dafür ist ja noch bis zum Jahresende Zeit, fast ein ganzes Jahr. Die Briten sind jetzt jedenfalls draußen und dieser Zustand dürfte unumkehrbar sein und nachträglich kann man sagen, dass der „Brexit“ eine „schwere Geburt“ war. Wenn es nach Brüssel gegangen wäre, hätte es nicht sein sollen. Das verwundert auch nicht, denn ein ehemaliger langjähriger Berater des französischen Präsidenten Mitterrand namens Jaques Attali sagte einst: „Zur 1. Version des Maastricht- Vertrages: … Wir haben einen Artikel, der (einem Mitgliedsstaat) den Austritt erlaubt, absichtlich „vergessen“. Das war nicht sehr demokratisch. Doch es war eine große Garantie dafür, die Dinge schwieriger zu machen, …“
Das war wirklich nicht sehr demokratisch und das „Ding“, der Austritt, wurde dadurch schwieriger gemacht. Und im geschäftlichen oder nicht- politischen Bereich hätte das wohl einer rechtlichen Überprüfung auch nicht standgehalten (Stichwort: Knebelvertrag). Es zeigt auch, wie die „Wertegesellschaft“ selbst mit Werten umzugehen pflegt. Und noch ein allerletzter Nachsatz: „Mister Brexit“, der britische Ex- EU- Abgeordnete Nigel Farage, vertritt die Meinung, dass in den nächsten Jahren andere EU- Mitglieder dem britischen Beispiel folgen werden.