Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl hat dieJahresbilanz für 2019 präsentiert. Dazu kann man lesen: „Weniger Asylanträge – aber Aberkennungen steigen“. Es stimmt; die Asylanträge gingen über das ganze Jahr mit 12.511 im Vergleich zu 2018 um 9 Prozent zurück. Seit Dezember steigen sie aber wieder an. Und dass seit 2014 in Österreich 210.000 Asylanträge gestellt wurden, findet man auch in der BFA- Statistik. Ja, und es gab im Jahr 2019 insgesamt 12.245 Ausreisen, davon fast 6.700 zwangsweise. Da waren aber viele EU- Bürger – kein Witz! – und andere Europäer dabei. Ein Teil davon, weil sie straffällig waren. Und zumindest für die EU- Bürger stellt es kein Problem dar, wieder nach Österreich zurückzukehren; in der „grenzenlosen“ EU! Zum Schwarzarbeiten zum Beispiel oder auch mit weniger edlen Plänen im Kopf. Und jetzt habe ich eine Seite der „Wiener Zeitung“ vor mir, von Anfang Februar 2016. Da steht zu lesen: „2015 verließen 8.365 abgelehnte Asylwerber Österreich, die meisten freiwillig“. Und ein Stück weiter: „Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2019 mindestens 50.000 Flüchtlinge aus Österreich abschieben“. Im Artikel wird auch auf die Problematik bei Abschiebungen eingegangen. Beispielsweise darauf, dass Österreich über keine Rücknahmeabkommen mit nordafrikanischen Staaten verhandeln darf, weil die EU das angeblich macht. Es heißt aber letztendlich: „Laut Ecker seien 50.000 Außerlandesbringungen bis 2019 aber trotzdem realistisch …“
Laut „Krone“ wurden 2019 schon 8.600 „Migranten“ der Asyl- bzw. Schutzstatus entzogen, zum Teil wegen Straffälligkeit. Es ist aber nicht ersichtlich, ob die zu den Ausgereisten bzw. Abgeschobenen gehören, ob sie einen anderen Aufenthaltstitel erhielten (Duldung, subsidiärer Schutz, sogenannte „sonstige Entscheidungen“) oder ob sie untertauchten. Und eines ist aus der Jahresbilanz auch ersichtlich, aber das ist ja allgemein bekannt: Österreich ist, was Asyl- bzw. aufenthaltsgewährende Entscheidungen betrifft, auch innerhalb der EU sehr großzügig. (Kurier vom April 2019: „Österreich hat 2018 pro Kopf die meisten Asylwerber in der EU anerkannt“.) Auch wenn Regierung bzw. Opposition immer wieder den Eindruck erwecken wollten, als sei das Gegenteil der Fall. Was aus der einseitigen Jahresbilanz nicht hervorgeht, das ist z. B. der Familiennachzug und das sogenannte „Resettlement“.