Die Atomkraft war schon immer eine sehr umstrittene Methode, elektrischen Strom zu erzeugen. Umstritten hauptsächlich wegen der Gefahr, die von den Atommeilern ausgeht – siehe Fukushima, Tschernobyl, Three Mile Island, Sellafield, Simi Valley und viele andere Unfälle, aber auch wegen der echten Kosten und wegen der niemals risikofreien Endlagerung des Atommülls. Und auch wegen der Klimabelastung, aber darüber hörte man eigentlich nur wenig. Und trotzdem ist es Tatsache, dass AKW´s an Flüssen gebaut wurden und werden – oder an der Küste, weil sie irrsinnig viel Kühlwasser brauchen, viel Wasserdampf abgeben und die Flüsse erwärmen. Und das ist in Zeiten wie diesen eine Todsünde. Wahrscheinlich war die Summe aller Argumente gegen die Atomkraft – Gefahren, Kosten, Klimabelastung – der Grund dafür, dass Deutschland sich zum Ausstieg aus der Atomkraft entschloss. Auch Kohlekraftwerke sind, zumindest in Europa, wegen des Klimagedankens und der CO2- Ziele, ebenfalls auf der schwarzen Liste, müssen abgeschaltet werden. Dafür wird ganz massiv in erneuerbare Energie investiert, in Wind und Sonne. Riesige Windparks verändern das Landschaftsbild, zu Lande und am Meer. Aber auch die Windparks sind nicht unumstritten. Laut sollen sie sein, krank sollen sie machen. Und massenhaft sollen Insekten und Vögel vernichtet werden. Und dann geht einmal gar kein Wind und ein anderes Mal zu viel und in beiden Fällen stehen die Windräder still. Und Wohngegenden rund um Windparks erleiden angeblich eine massive Wertminderung. Also auch nicht das Gelbe vom Ei. Mit der Sonnenenergie, also der Photovoltaik zur Stromgewinnung ist das auch so eine Sache. Verfechter dieser Methode jubeln darüber, dass der Solarstrom kein CO2 verursacht. Der Strom nicht, das stimmt. Aber die Photovoltaik- Paneele dafür jede Menge. Beim Abbau der Grundstoffe, zusätzlich zu den massiven Umweltschäden. Beim Transport der Materialien und bei der Produktion. Und später auch wieder beim Recycling. Und im Brandfall, auf einem Hausdach beispielsweise, kommt es auch zu massiven Problemen. Also auch dunkle Schatten über dem Solarstrom. Wobei die Sonne natürlich auch nur am Tag scheint. Da fragte dann doch einmal jemand: „Und woher kommt der Strom bei Nacht, wenn kein Wind geht?“ Kein Problem, dafür gibt es Wasserkraftwerke und das Wasser findet auch bei Nacht den Weg auf die Turbinenschaufeln. Allerdings ist die Wasserkraft endlich. Wenn eine Staustufe an die andere reicht, ist es vorbei mit Ausbau. Und in vielen Ländern ist die Ausbaufähigkeit der Flüsse erschöpft.

Seit längerer Zeit schon wird uns die Verbrennung von Biomasse, also Hackschnitzel oder Pellets, als Ersatz für Kohle eingeredet. CO2- neutral soll es sein, einen großen Baum zu verbrennen und als Ersatz dafür ein fingerdickes Bäumchen zu pflanzen. Und so ließe sich vortrefflich und CO2- freundlich Strom erzeugen, hieß es. Und so wurde es auch von der EU- Gesetzgebung gesehen. Allerdings belegen jetzt Studien, dass diese Rechnung nicht aufgeht. Eine britische Studie mit dem Namen „Playing with Fire“ belegt nämlich, dass, wenn Kohlekraftwerke auf Biomasse umgestellt werden, und diese Pläne existieren in der EU, pro Jahr etwa 2.700 km2 Wald abgeholzt werden müssten, um den Bedarf an Biomasse zu decken. Und trotzdem würden dadurch nicht einmal 2 Prozent des EU- Bedarfs an Strom erzeugt werden können. Für das Klima wäre das aber eine massive Verschlechterung, die Emissionen würden sich langfristig erhöhen.

Was jetzt; etwa zurück zur Atomkraft? Es ist ein Dilemma.