In Deutschland wurde im Bundesland bzw. in der Hansestadt Hamburg gewählt. Zum Ausgang der Wahl kann man lesen: „Triumph für Rot- Grün, Mega- Schlappe für CDU“. Die Meldungen sind allerdings etwas verstörend. Die SPD wurde zwar mit 39 Prozent wieder mit Abstand stimmenstärkste Partei. Bei einem Minus von 6,6 Prozent – so viel wie keine andere Partei – aber von einem Triumph zu jubeln, mutet schon mehr als sonderbar an. Ein triumphales Ergebnis konnten hingegen die Grünen einfahren, die sich mit jetzt mehr als 24 Prozent glatt verdoppeln konnten. Die Merkel- Partei CDU kam tatsächlich ziemlich unter die Räder, erreichte bei einem Minus von 4,7 Prozent jetzt nur mehr ein wenig über 11 Prozent. Das bedeutet, dass sich ziemlich genau 30 Prozent der ehemaligen Wähler enttäuscht von der CDU abgewendet haben und mehrheitlich zu den Grünen wechselten. Die Hoffnung vieler Politiker und Wähler, dass die AfD an der 5 Prozent- Hürde scheitert, hat sich nicht erfüllt. Sie kam trotz Verlusten auf 5,3 Prozent, ist also weiterhin in der Hamburger Bürgerschaft vertreten. Bei der FDP ist das noch nicht so sicher, da dauert das Zittern noch an.
CDU und SPD sind also auch in Hamburg Verlierer und (noch) stimmenstärkste Partei zu sein, wie die SPD, ist noch lange kein Triumph. Der Abwärtstrend der früheren Volksparteien CDU und SPD wurde nicht gestoppt, sondern ging weiter. Aber es wird trotz Verlusten gejubelt; es hätte ja schlimmer kommen können.