Es wurde schon viel Schwachsinn gefordert, es wurde vielen schwachsinnigen Forderungen schon stattgegeben und es wird noch viel mehr schwachsinnige Forderungen geben, weil viele durchgegangen sind. Häufig kommen solche Forderungen aus irgend einer politischen Ecke von irgend einem Niemand, der um jeden Preis in den Medien aufscheinen will nach dem Motto: Lieber sich lächerlich machen als gar nicht erwähnt werden. Solche Forderungen kommen aber nicht nur aus der politischen Ecke, sondern sie können auch von irgendwo anders herkommen, z. B. von der IG Autorinnen Autoren, wie ein aktueller Fall in Oberösterreich zeigt. Dieser hochgeistigen (ich möchte nicht sagen hochprozentigen) IG kam plötzlich die Erleuchtung. Es streifte sie ein Geistesblitz, der kundtat, dass der Text der oberösterreichischen Landeshymne nicht mehr „zeitgemäß“ sei, dass er „antisemitische Stereotype“ enthalte. Es wird allerdings nicht darauf eingegangen, was ganz konkret den Leuten von IG Autorinnen Autoren beim Text der oö. Landeshymne als nicht mehr „zeitgemäß“ vorkommt und was sie als „antisemitische Stereotype“ einstufen. Aber da braucht doch niemand darauf einzugehen, das ist doch nicht notwendig. Es muss doch das reichen, was als Begründung vorgebracht wird, nämlich: „Angesichts des alarmierenden Erstarkens von Rechtsextremismus und Antisemitismus ist es unhaltbar, …“ Ach, daher weht der Wind? Es geht um den „Kampf gegen Rechts“. Na, wenn das so ist. Dass Franz Stelzhamer den Text schon 1841 schrieb, also in einer ganz anderen Zeit als heute, und dass der „Hoamatgsang“ im Jahr 1952 per Landesgesetz zur Landeshymne erklärt wurde, da das Lied längst zum Volkslied geworden war, macht es vielleicht gerade deswegen verdächtig. Schließlich und endlich geht es im Text um Heimat, Heimatliebe, Mutterliebe; eben um heute nicht mehr geschätzte Begriffe. Und es wurde ein Volkslied, welches bei Heimatveranstaltungen oft gesungen wurde und der Text ist in Dialekt geschrieben. All diese Attribute des Mundartliedes sind in der heutigen weltoffenen und toleranten Zeit nicht mehr gefragt. Diese Art des Liedes mag den Unmut und den Zorn der Leute von IG Autorinnen Autoren erregt haben und ich bin überzeugt, sie hätten auch schon eine passende, zeitgemäße und weltoffene Landeshymne parat. Ich bin aber auch überzeugt, die würde niemand singen wollen. Ja, und dass der Landeshauptmann und sein Stellvertreter den Text der Landeshymne verteidigen, wird den IG- Leuten wiederum gar nicht passen.
Nicht mehr zeitgemäß
25 Dienstag Feb 2020
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