Es ist noch lange hin bis zur US- Präsidentenwahl im November und trotzdem kann man in einigen Medien schon wieder vom „russischen Spuk“ lesen. Gemeint ist eine russische Einmischung in die US- Präsidentenwahl oder gar schon in die Vorwahlen, die ja jetzt angelaufen sind. Mit dieser Geschichte von der russischen Wahlbeeinflussung versuchten die US- Demokraten ja schon bei der letzten Wahl zu punkten und hofften, damit Trump als Präsidenten verhindern zu können. Der Erfolg dieser Kampagne war, wie sich herausstellte, mehr als bescheiden.Dabei wurde im Zusammenhang mit der behaupteten Wahlbeeinflussung durch Russland sogar ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump eingeleitet. Das ging aber, wie erwartet, voll daneben. Und jetzt ist es eben wieder so weit, jetzt holt man das russische Gespenst wieder aus dem Keller; man kann ja nicht früh genug damit anfangen. Dabei sind die USA nicht das einzige Land, in dem man mit dem Gespenst der russischen Einmischung in Wahlen hausieren geht. Hörte man das nicht auch schon in Deutschland und täusche ich mich oder war in der Richtung auch in Österreich schon was zu vernehmen?

Eine Wahlbeeinflussung durch Russland ist also gleich in allen Medien, auch wenn sie nur vermutet oder behauptet wird. Von anderen Versuchen, eine Wahl zu beeinflussen, hört man häufig nichts. Oder war groß was davon zu hören, dass Trumps Vorgänger Obama im US- Wahlkampf das FBI „persönlich gebeten“ habe, gegen „jemanden“ im Namen von George Soros zu ermitteln. Dieser „Jemand“ war Donald Trump und so kann man es auf einer US- Nachrichtenplattform lesen. Aber es gibt auch andere Einflussnahmen auf Wahlen, die man nicht groß als solche definiert. Wenn Spitzenpolitiker in den Wahlkampf eines Nachbarlandes eingreifen und dort bei Wahlkampfauftritten für Parteifreunde Werbung machen. Wenn z. B. ein deutscher Spitzenpolitiker der Union bei einem Wahlkampfauftritt in Österreich für den Chef der Türkisen wirbt. Das sieht doch niemand als Wahlbeeinflussung und schon gar nicht als negative. Und wenn jetzt, so wie in Deutschland vor der Hamburg- Wahl passiert, die „Friday- for- Future- Greta“ bei einer Wahlveranstaltung die Grünen unterstützt und bei einer Demo teilnimmt, spricht doch auch niemand von ausländischer Einmischung und auch nicht darüber, dass bei dieser Veranstaltung die Teilnehmerzahlen massiv geschönt wurden. Den Polizeiangaben von etwa 20.000 Teilnehmern stehen nämlich Angaben der Veranstalter von 60.000 gegenüber.