Es gibt in den Medien und im Bekanntenkreis (über Telefon, da man sich ja so gut wie mit niemandem mehr trifft) nur mehr ein Thema: Corona. Im Fernsehen gibt es, fast egal, wohin man schaltet, eine Sondersendung nach der anderen, die regulären Nachrichtensendungen werden Tag für Tag massiv überzogen (oder sind etwa die Fernsehprogramme in den Zeitungen noch nicht aktualisiert?) Es wird darüber informiert, wie die europäischen Staaten auf die Krise reagieren und man erfährt auch, dass es in manchen Staaten, aber auch mancherorts bei uns, Versäumnisse gab, die sich rächen. In Italien beispielsweise, wo gegen die Krankheit anfangs nicht mit der notwendigen Konsequenz vorgegangen wurde. Das mag wegen fehlender Informationen, wegen fehlenden Wissens über die Krankheit passiert sein. Diese Erkenntnis kam allerdings für viele Menschen zu spät, sie sind mittlerweile verstorben. In Tirol wiederum hat man den Eindruck, dass wider besseren Wissens notwendige Maßnahmen zur Reduzierung der Verbreitung aus Geschäftsinteressen verhindert bzw. unterlassen wurden. Jetzt aber geht es in Österreich Schlag auf Schlag, die Maßnahmen werden täglich verschärft. Und jedes europäische Land macht jetzt das, was für notwendig angesehen wird. Einige Staaten haben den Notstand ausgerufen, anderswo gibt es Ausgangssperren oder es wird der Katastrophenfall ausgerufen, wie z. B. in Bayern. Die deutsche Bundesregierung ist ja nicht fähig, für die ganze Bundesrepublik einheitliche Maßnahmen zu erlassen; ein Zeichen von Schwäche. Da lobe ich mir in Österreich das „Kurz- Trio“, das die notwendigen Maßnahmen durchzieht und begründet. Bei allen Maßnahmen, egal was und wo, geht es nur um eines: Um Zeit. Es muss Zeit gewonnen werden zum Durchsetzen von weiteren Maßnahmen; kommen die von ganz oben, geht es am schnellsten. Und es muss Zeit bei der Ansteckungsgeschwindigkeit gewonnen werden, um das Gesundheitswesen nicht zu überfordern. Die Kurve bei den Ansteckungen muss abgeflacht werden. Die Krankheit hält sich dann zwar länger, aber sie ist auf Grund von weniger Infizierten vom Gesundheitssystem besser beherrschbar – aus jetziger Sicht.
Und jetzt, da die einzelnen Staaten ihrer Ansicht nach für den Moment ausreichende Maßnahmen getroffen haben, wie z. B. auch den Reiseverkehr eingeschränkt oder so gut wie gestoppt haben, strenge Grenzkontrollen eingeführt haben usw., meldet sich auch die EU zu Wort. Lange hat es gedauert, bis von den Brüsseler Maulhelden was kommt. Mit Geld wollten sie Corona besiegen, mit viel Geld. Aber jetzt endlich kam was vernünftiges. Am Dienstagmittag wurde z. B. die Schengen- Außengrenze geschlossen. Diese Maßnahme kommt reichlich spät, denn die EU- Staaten haben großteils ihre Grenzen längst geschlossen und Kontrollen eingeführt. Allerdings halten sich Gerüchte, dass die Einschränkungen im Personenverkehr für Flüchtlinge nicht gelten. Sonderregelungen gibt es jedenfalls für den Warentransport, besonders für Lebensmittel. Es gibt auch trotz Hamsterkäufen keine Anzeichen von Versorgungsengpässen; Befürchtungen in der Richtung sind absolut unbegründet.