Unser Bundesheer, unentbehrlich bei Katastropheneinsätzen und aktuell wieder verstärkt im Grenzeinsatz aktiv – Assistenzeinsatz wird das genannt, glaube ich – und dabei mehr oder weniger erfolgreich, ist auch schon mit mehr als 1.000 Soldaten und Zivilbediensteten in ganz Österreich dabei, die Auswirkungen des Coronavirus abzuschwächen. Vor ein paar Tagen wurde das Bundesheer vom Ministerrat mit neuen, zusätzlichen Aufgaben betraut. Es sollen ab Anfang Mai bis zu 3.000 Milizsoldaten jene Soldaten ablösen, die jetzt schon im Einsatz stehen; zur Bekämpfung des Coronavirus. Das Bundesheer überwacht auch wieder Botschaften und andere schutzwürdige Objekte und Einrichtungen in Wien, um die Polizei im Einsatz gegen das Coronavirus zu entlasten.

In Zeiten wie diesen sind alle Leute voll des Lobes über die Leistungen des Bundesheeres und alle betonen die schnelle Einsatzfähigkeit, wenn es zu Hilfe gerufen wird. Das war aber nicht immer so, dass es so viel Anerkennung und Dankbarkeit dem Bundesheer gegenüber gab. Vor etwa sieben Jahren gab es Bestrebungen, das Bundesheer abzuschaffen. Es wurde als nutzlos dargestellt, als zu teuer und zu ineffizient. SPÖ und Grüne wollten es abschaffen und durch ein Berufsheer ersetzen. Bei einer Volksbefragung zur Wehrpflicht sprachen sich jedoch knapp 60 Prozent für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht aus und heute sind die einstmaligen Abschaffungsbefürworter froh, dass Österreich in Katastrophenfällen und Krisenzeiten auf das Bundesheer zurückgreifen kann. Und auch der jetzige Bundespräsident Van der Bellen – in diesem Amt ist er auch Oberbefehlshaber über das Österreichische Bundesheer – dürfte seine Meinung über das Bundesheer grundlegend geändert haben. Während er heute das Bundesheer lobt und mehr Finanzmittel für die Modernisierung des Heeres fordert, hatte er vor Jahren, als er noch Chef der Grünen war, eine ganz andere Meinung. Damals meinte er, es sei nicht einzusehen,Milliarden Schillinge für etwas auszugeben, was man nicht braucht.