Das Flüchtlingslager Traiskirchen ist wegen zweier bestätigter Coronafälle unter Quarantäne. Es heißt, „die Bezirkshauptmannschaft Baden hat … ein Betretungsverbot erlassen“. Da „viele der Bewohner sich einfach nicht um die aktuellen Ausgangsbeschränkungen scheren“, wie sich Anrainer beschweren, muss man sich fragen, was die Behörden da bisher gemacht haben und ob da nicht besser mit aller Strenge auf die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen geachtet werden sollte statt ein Betretungsverbot auszusprechen. Oder spielt bei diesem lockeren Umgang mit den Ausgangsbeschränkungen der Traiskirchner Bürgermeister eine Rolle? Der Bürgermeister, für den ganz wichtig ist, dass für eine „dementsprechende psychologische Betreuung für die Flüchtenden in dieser Situation“ gesorgt werde. Die Österreicher, die unter Quarantäne stehen, anscheinend nicht brauchen, denn sonst hätte man schon was davon gehört.
Wie stellt sich der gute Mann übrigens diese Betreuung vor? Über Skype, über Telefon oder doch als Hausbesuch, mit mehreren Dolmetschern? Und zum Grund für die psychologische Betreuung: Fürchtet der werte Bürgermeister etwa, dass es in Traiskirchen zu den selben Gewaltexzessen kommt wie in einem Flüchtlingsheim in der deutschen Stadt Suhl? Dort wurde ja auch Quarantäne verhängt wegen eines nachgewiesenen Coronafalles. Das passte aber vielen Flüchtlingen gar nicht; sie randalierten, attackierten die zu Hilfe gerufene Polizei, drohten, das Heim anzuzünden. Erst ein Großaufgebot der Polizei konnte die Lage unter Kontrolle bringen. Fürchtet der Bürgermeister etwa solche Zustände und fordert deshalb vorbeugend psychologische Betreuung?
P. S.: Bei uns werden Leute, die die Ausgangsbeschränkungen nicht einhalten – auch ohne dass sie gewalttätig werden – in den Medien als „Corona- Idioten“ bezeichnet und kräftig abgestraft. Und könnte mit dem Psychologen vielleicht auch ein Psychiater mitkommen, der kurz im Bürgermeisteramt vorbeischaut?
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Da hab ich doch glatt was vergessen:
Ich habe am 24. 03. am ZDF die Satiresendung „Die Anstalt“ gesehen; leider nicht die ganze Sendung. Was ich aber gesehen habe, das hatte es in sich. Da ging es um Österreich, um Tirol, um Ischgl, also um Corona. Da ging es um Vertuschung, um kriminelle Verantwortungslosigkeit, um die fast europaweite Verbreitung, um die offensichtlichen Verstrickungen von Politik und Wirtschaft. Da bekamen einige Politiker bis hinauf zu Kanzler Kurz hässliche dunkle Flecken auf ihrer glänzenden Fassade. Und das Schlimme und Erschreckende: Alle in der Sendung gemachten Vorwürfe dürften der Wahrheit entsprechen! Es ist beschämend. Diese Sendung soll man sich in der ZDFmediathek nicht entgehen lassen.