Der Gewerkschafts- Boss fordert eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes. Er begründet das so: „Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, das Arbeitslosengeld anzuheben, weil die Leute keine Chance haben, einen neuen Job zu finden“. Eine doch etwas sonderbare Argumentation. Sicher würde kein einziger Arbeitsloser gegen eine Erhöhung sein, aber wäre das so sinnvoll? Zum jetzigen „guten Zeitpunkt“ verzeichnet Österreich einen historischen Höchststand bei den Arbeitslosen, fast 563.000 sind es. Das sind mehr als 12 Prozent nach nationaler Berechnung. Zusätzlich gibt es unzählige Menschen in Kurzarbeit. Bei den aktuellen Arbeitslosenzahlen vom März, im Vergleich zum Vormonat, zeigt sich auch wieder ein lange schon bekanntes Problem. Es ist das große Problem der überdurchschnittlich vielen arbeitslosen Ausländer. Laut Grafik in der „Krone“ gibt es jetzt mehr als 202.000 arbeitslose Ausländer bei einem Anstieg von mehr als 61 Prozent gegenüber dem Vormonat. Bei den Inländern sind es laut Grafik etwas über 360.000 Arbeitslose bei einem Anstieg von 48 Prozent. 202.000 also gegenüber 360.000 bei einem offiziellen Ausländeranteil von 23,3 Prozent im Jahr 2018 und das trotz des Wissens, dass fast alle als Migranten aufgenommen werden. Da ist die Regierung gefragt.

Und das soll der „gute Zeitpunkt“ für eine Erhöhung sein, obwohl keine Teuerungswelle über die Arbeitslosen hereingebrochen ist die Inflation sich im Rahmen hält? Und das Ganze mit der Coronakrise im Rücken, von der man nicht weiß, wie lange sie noch den „Shut down“ Österreichs erforderlich macht, wie lange die Wirtschaft noch still steht. Und wenn irgendwann schrittweise die Wirtschaft wieder in Schwung kommt, ist nicht gesagt, dass alle Leute wieder aufgenommen werden. Es könnte teils zu Neu- und Umstrukturierungen kommen mit weniger Beschäftigten. Für so manche Arbeitslose könnte mit einem höheren Arbeitslosengeld aber auch die Bereitschaft sinken, sich so schnell wie möglich wieder Arbeit zu suchen.

Vielleicht hat der ÖGB- Boss aber auch was vom sogenannten „Helikoptergeld“ gehört, welches da und dort „abgeworfen“ werden soll und meint, dass seine geforderte Erhöhung so ähnlich ausgelegt werden könnte.