In Zeiten der Coronakrise hat sich Bill Gates, der menschenfreundliche Multimilliardär, wieder unüberhörbar zu Wort gemeldet. Eigentlich war es die „Bill und Melinda Gates- Stiftung“, die zu Spenden für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus aufrief. Wer da jetzt meint, das sei in der Art wie die Dreikönigsaktion, wie die sogenannte „Sternsinger“- Aktion also, gedacht oder wie die Spendenaktion „SOS Mitmensch“ oder ähnliche Aufrufe von Hilfsorganisationen, der irrt gewaltig. Solche Aktionen wären für die Gates- Stiftung vermutlich zu aufwändig und würden womöglich zu wenig Ertrag liefern. Nein, die Gates- Stiftung rief Regierungen auf, kräftig zu spenden. Dazu, weil es mir gerade einfällt, eine kurze Zwischenbemerkung: Von allen Seiten hört man laufend, dass diese und jene Impfstoffe gegen das Coronavirus schon in der Testphase seien oder dass dieses und jenes Mittel sehr erfolgversprechend sei oder dass in Bälde von dieser und jener Firma ein Impfstoff auf den Markt komme und dann wollen die Gates Spenden für die Entwicklung eines Impfstoffes? Da, so scheint es, stimmt doch was nicht.
Der Spendenaufruf war übrigens sehr erfolgreich. Binnen einiger Tage lieferten 40 Staaten etwa 7,5 Milliarden Euro bei der Gates- Stiftung ab; Steuergelder natürlich. Ganz vorne mit dabei bei den Spenden ist, man glaubt es kaum, die EU. Die zeigte sich wirklich großzügig, spendete eine Milliarde. Zusätzlich ließen sich auch die Regierungen von EU- Staaten nicht lumpen. Deutschland z. B. machte 525 Millionen locker und Frankreich 500 Millionen. Ob bzw. wieviel Österreich spendete, ist mir nicht bekannt. In der EU wurde also Steuergeld zwei mal gespendet; einmal über den EU- Beitrag und einmal über die nationale Regierung. Auch die Gates- Stiftung selbst zeigte sich großzügig, sagte 115 Millionen Euro zu. Interessant ist auch die Information, dass eine von Weltbank und WHO kontrollierte Organisation „berechnete“, dass für den Kampf gegen das Coronavirus etwa 7,5 Milliarden Euro benötigt werden; so kann man es zumindest lesen. Es ist aber nicht bekannt, wie die jetzt gespendeten 7,5 Milliarden eingesetzt werden und wer diese Gelder bekommt. Bemerkenswert ist übrigens auch das Tempo, mit dem die EU auf den Spendenaufruf reagierte. Nur zwei Wochen nach dem Aufruf gab es eine Spenderkonferenz, bei der die Zusagen fixiert wurden. Bill Gates muss also unheimlich viel Einfluss haben. Unheimlich viel Einfluss muss er mittlerweile aber auch bei der Weltgesundheitsbehörde WHO haben. Diese UN- Organisation wäre längst handlungsunfähig ohne Geld von Bill Gates und seiner Stiftung. Und seitdem die USA ihre Beiträge an die WHO nicht mehr zahlen – sie werden ihre Gründe dafür haben – hat Bill Gates mit seinem Geld die WHO völlig in der Hand.