Frau Lunacek hat in ihrer Zeit als Kulturstaatssekretärin in der türkis- grünen Regierung jetzt das Beste gemacht, was sie machen konnte: Sie ist zurückgetreten. Bravo! Nach der berechtigten Kritik an ihren Aktivitäten oder besser gesagt Nicht- Aktivitäten hätte dieser Rücktritt längst erfolgen sollen. Aber man hängt halt, wie man so sieht, am gut bezahlten Job. Und was soll man sonst schon groß machen, abseits der Politik? Als Spitzenkandidatin der Grünen hat sie 2017 die Nationalratswahl aber so was von vergeigt, die Grünen flogen aus dem Parlament, und jetzt brachte sie die grüne Koalitionstruppe ins Trudeln, zog aber selbst die Notbremse und trat zurück. Beendet sind damit die internen grünen „Brösel“ aber noch lange nicht, es gibt weitere „Wackelkandidaten“. Man fragt sich aber jetzt, wie es die grüne „Powerfrau“ Lunacek zur Vizepräsidentin des EU- Parlaments (2014 – 2017) schaffte bzw. welche Voraussetzungen für diesen Job erforderlich sind und auch, wofür sie 2009 mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet wurde.
Der ehemalige Grünen- Chef und jetzige Bundespräsident Van der Bellen wird ihren Rücktritt sicherlich mit Bedauern zur Kenntnis nehmen. Und der EU- Abgeordnete von der ÖVP und einer der Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, der Herr Karas, zeigte sich „sehr traurig“ über Lunaceks Rücktritt, verteidigte sie.
Und ehe ich es vergesse: Die ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste in Wien und ehemalige Präsidentin der österreichischen Universitätenkonferenz und ehemaliges Mitglied des ORF- Publikumsrats, das wortgewaltige Grünen- Schwergewicht Eva Blimlinger, die ja auch für die Grünen im Nationalrat sitzt, meldete sich auch zu Wort. Sie sagte vor ein paar Tagen, dass sie sehr verärgert war, weil Lunacek Kulturstaatssekretärin wurde und nicht sie; sie wäre es gerne geworden. Jetzt aber, nachdem dieser Posten wieder frei ist, hat sie angeblich kein Interesse mehr daran. Es ging ihr im Jänner anscheinend nur darum, Lunacek als Kulturstaatssekretärin zu verhindern. Eine richtige Parteifreundin also. Oder hat sie etwa kommen sehen, was jetzt gekommen ist?