Jetzt ist mir doch glatt entgangen, dass ein „Toleranz“- oder „Vielfalts“- oder „Regenbogen- Tag“ war. Irgendwas in der Richtung auf jeden Fall muss es gewesen sein. Schließlich und endlich hatte ja unser Bundespräsident auch nichts Besseres zu tun, als medienwirksam und mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht eine Regenbogenfahne am Balkon der Hofburg zu präsentieren. Eine wirklich staatstragende Aktion; alle Achtung! Und da fällt es mir auch wieder ein: Die sogenannte Regenbogenparade wäre ja fällig gewesen. Sie fiel aber leider den Corona- Restriktionen zum Opfer. Unverständlich eigentlich, denn eine Veranstaltung mit 50.000 Teilnehmern ging ja auch über die Bühne, obwohl auf alle Corona- Vorschriften gepfiffen wurde. Also heuer keine Regenbogenparade, dafür die „Fensterlparade“. Im ersten Moment dachte ich da an den früher in ländlichen Gebieten üblichen Brauch, der „Fensterln“ genannt wurde. Da ging es aber um das Gegenteil von dem, worum es bei der „Fensterlparade“ geht. Damals, beim „Fensterln“, ging es nämlich um eine innige Beziehung zwischen Männlein und Weiblein.
Bei dieser ganzen Regenbogen- Zelebrierung geht es für „Respekt und Akzeptanz der Vielfalt sowie gegen Diskriminierung und Rassismus“, wie es von allen Ecken zu hören ist. Es geht um „LGBTIQ“, also um „Lesbisch, Schwul, Bi, Trans, *Inter*, Queer und deren Anliegen werden sehr lautstark und fordernd vorgebracht und, wie im Fall Wien, haben in der Politik diese Anliegen absoluten Vorrang. Der Bundespräsident, Regierungsmitglieder, der Wiener Bürgermeister samt Vize, der Bildungs- und Integrationsstadtrat und und und … Da können die Heteros nicht mithalten; die drängen sich aber auch nicht so lautstark und fordernd in den Vordergrund. Eine Frage quält mich übrigens zu dem Thema: Ist die beschworene Vielfalt etwa die Mehrzahl von Einfalt? Mich wundert übrigens, dass gerade in Wien das „Regenbogen“- Thema so gehypt wird, denn gerade Wien ist bekannt für die engen Beziehungen zwischen – großteils muslimischen – Zuwanderern und der stark linkslastigen Stadtregierung. Es erfordert also schon einen gewissen Spagat, um die Interessen der „Regenbogen- Community“ glaubwürdig zu vertreten, andererseits die Muslime, die ja ein großes Wählerpotential darstellen, nicht vor den Kopf zu stoßen. Die kann man ja mehrheitlich nicht gerade als Befürworter von Homosexualität sehen.
Bunt und fordernd
14 Sonntag Jun 2020
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