Es gab, wie allgemein bekannt ist, in Österreich schon eine Menge Corona- Verordnungen und immer wieder gab es deswegen Ärger. Die Menschen fühlten sich von der Politik und in erster Linie von Gesundheitsminister Anschober („Angstschober“) verschaukelt. Sie wurden häufig (gesetzwidrig, wie sich hinterher herausstellte) abgestraft. Viele Leute meinen deswegen, dass man, um die Verordnungen korrekt verstehen und auslegen zu können, einen Rechtsgelehrten und womöglich zusätzlich einen Hellseher benötigt.

  Diese Probleme mit der Auslegung dürften mittlerweile bis ins Gesundheitsministerium vorgedrungen sein. Wie aus den Medien zu erfahren ist, sollen nämlich alle künftigen Corona- Verordnungen des Gesundheitsministeriums „auch in leicht verständlicher Sprache (Sprachniveau A2) und mit Grafiken veröffentlicht“ werden. Ähmm; wenn ich das jetzt richtig verstehe, soll es in Hinkunft die Corona- Verordnungen also in zweifacher Ausfertigung geben. Einmal in der bis jetzt üblichen, aber schwer verständlichen Sprache und zusätzlich einmal in leicht verständlicher Sprache. Oder habe ich da bei der Formulierung „…auch in leicht verständlicher Sprache …“ was falsch verstanden?

  Dass eine Vereinfachung der Formulierung notwendig ist, zeugt davon, dass einige Leute im Gesundheitsministerium in höheren Sphären zu schweben scheinen – oder dass die Bevölkerung ganz einfach bewusst verunsichert werden sollte bzw. mit den Verordnungen geistig überfordert war. Jetzt wird also eine Veränderung angestrebt; in Form eines „Bilderbuches“. Das könnte bedeuten, dass die Angstmacherei und das Rätselraten beendet wird und dass auf das vermutete niedrige geistige Niveau der Bevölkerung eingegangen wird. Ich bin übrigens gespannt, ob in Zukunft beide Varianten der Verordnungen als Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden. Also auch die Variante mit Grafiken; als „Comic- Heft“ sozusagen.