Vor Jahren zeichnete die Sprache den Menschen als Mensch aus, da gab es klare Worte, da wusste man, wie man dran war, da herrschte noch Redefreiheit. Dann kam die politische Korrektheit und nichts ist mehr, wie es vorher war. Man darf sich seither z. B. nur mehr denken, dass jemand ein Depp ist, aber man darf es nicht mehr sagen und sollte das Gedachte publik werden, dann entschuldigen sich die „Sünder“ auf eine Art und Weise, die häufig nur mehr peinlich wirkt. Wobei die politische Korrektheit ja ein wunderbares Instrument ist, die Rede- und Meinungsfreiheit abzuschaffen. Das läuft in etwa so: „Selbstverständlich zählt die Redefreiheit zu unseren größten Werten. Allerdings bestimmt die „political correctness“, wo die Redefreiheit endet“. Und an der Wand erscheinen sogleich die neuen Monster namens Hass und Hetze und Rassismus. Und gerade in letzter Zeit, in Corona- Zeiten also, geschehen unglaubliche, ja unheimliche Dinge. Da ist man versucht zu glauben, dass die Menschheit neben dem Corona- Virus noch von einem anderen Virus befallen wird, welches das Gehirn angreift.
Es begann in den USA mit Anti- Rassismus- Demonstrationen in vielen Städten. Der Auslöser war Polizeigewalt oder vermutete Polizeigewalt. Die Sache lief völlig aus dem Ruder, es kam zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Stadtviertel wurden verwüstet, Geschäfte geplündert. Der vereinzelte Einsatz der Nationalgarde zur Wiederherstellung der Ordnung wurde von den Randalierern als Provokation gesehen. Die Auflösung der Polizei wurde gefordert, Stadtgebiete wurden zu „autonomen Gebieten“ erklärt. Die Staatsmacht erklärt sich für machtlos, es herrscht Anarchie. Und die Anarchisten, ich meine die „Aktivisten“, fordern, dass die Geschichte umgeschrieben wird; nach ihren Vorstellungen. Nach den Vorstellungen von schwarzen und weißen Rassisten, die Weiße hassen.
Diese Entwicklung schwappte binnen einiger Tage nach Europa über. Auch hier gab es Anti- Rassismus- Demos wie in den USA. Auch hier wurde von Regierung und Exekutive toleriert, dass alle Corona- Regeln missachtet wurden. Teilweise wurden sie sogar von den Regierungen außer Kraft gesetzt. Auch hier kam es zu Straßenschlachten, Gewaltexzessen und Plünderungen. Ein typisches Beispiel lieferte Berlin, wo die Polizei twitterte: „Der Mob tobt in Neukölln und verwüstet ganze Straßenzüge …“ Auch in Großbritannien z. B. ging es rund, auch dort entlud sich die Wut und der Hass des Mobs auch an Denkmälern von Personen, die vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten Helden waren und heute zu Rassisten erklärt werden. Dann gab es, als es nicht mehr zu unterdrücken war, in den Medien erschreckende Nachrichten aus Frankreich. Nach den mittlerweile fast üblich gewordenen Anti- Rassismus- Demos, die auch in vielen französischen Städten in Gewaltexzesse ausarteten, gab es in Lyon ganz was Neues. Dort bekriegten sich Schwarze und Tschetschenen. Ja, es war ein Krieg, da wurden auch militärische Waffen eingesetzt. Angeblich ging es um die Vorherrschaft im Drogengeschäft. Und da es vorher Anti- Rassismus- Demos gab: Ist es Rassismus, wenn sich Afrikaner bzw. Afro- Europäer und Tschetschenen in Europa gegenseitig mit Gewehren bekämpfen? Wenn ja, sind beide Seiten Rassisten? Oder sind nur die Tschetschenen Rassisten, weil sie nicht schwarz sind? In Frankreich fiel übrigens die Politik der Exekutive in den Rücken. Sie schlug sich auf die Seite der Anti- Rassisten, die Polizei sollte aber trotzdem für Ordnung sorgen. Allerdings steht auch in anderen Ländern die Politik nicht unbedingt „wie ein Fels in der Brandung“ hinter der Polizei.
Nach den Krawallen bei den Anti- Rassismus- Demos in deutschen Städten war jetzt in Stuttgart der Teufel los; einfach so. Einige hundert gewaltbereite und betrunkene männliche Nachtschwärmer aus aller Herren Länder rotteten sich wegen einer Drogenkontrolle der Polizei zusammen, zogen gewalttätig und plündernd durch die Stadt. Das erklärte Ziel des marodierenden Mobs waren aber Polizisten, Streifenwägen und Einrichtungen der Polizei.
Wenn die Politik jetzt immer noch der Meinung ist, dass es nach all diesen Vorfällen reicht, ein paar Verwarnungen auszusprechen und ein paar Anzeigen zu erstatten oder Alkoholverbotszonen einzurichten, dann ist diesen Typen nicht mehr zu helfen (aber auch dem jeweiligen Land nicht mehr!). Dann muss die Frage erlaubt sein, ob es Narren und Idioten nicht nur auf der Straße, sondern auch in der Politik gibt. Auch wenn die Frage nicht politisch korrekt ist.