So wie die Corona- Einschränkungen nach und nach aufgehoben werden, so dramatischer werden die Zahlen zu den vom Coronavirus verursachten Schäden. Die Arbeitslosenzahlen nicht nur in Österreich oder in der ganzen EU, sondern zumindest in der ganzen westlichen Welt sind auf einem dramatischen Höhepunkt. Österreich hat für das heurige Jahr mit einem nie dagewesenen Wirtschaftseinbruch zu kämpfen. Von sieben Prozent wird gesprochen, aber es könnte mehr werden. Anderen Staaten geht es nicht besser. Generell heißt es, das sei die schlimmste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Das österreichische Budgetdefizit wird hochschnellen auf etwa 10 Prozent, die Staatsverschuldung auf etwa 90 Prozent – auf einer nach oben offenen Skala. Laut Wifo steht Österreich vor der tiefsten Rezession seit dem 2. Weltkrieg. Einigen EU- Staaten der Euro- Zone geht es aber noch viel schlechter, stecken noch tiefer im Corona- Morast und warten auf Hilfe von der EU. Und die EU- Kommission will „Hilfsgelder“ in Billionen- Höhe an notleidende Staaten wie z. B. Italien verschenken; einfach so. An notleidende Staaten, die schon vor Corona unter einer extremen Staatsverschuldung ächzten. Die sollen jetzt beschenkt werden; als Belohnung sozusagen für jahrelanges sorgloses wirtschaften. So soll es geschehen, wenn es nach der EU- Kommission und nach Merkel und nach Macron geht. Merkel ruft jetzt übrigens wieder einmal die EU zu Zusammenhalt und Solidarität auf. („Was gut für Europa ist, war und ist gut für uns“). Einige Vernünftige legen sich gegen diese Pläne noch quer; mit Betonung auf „noch“.

  Apropos Billionen: Den meisten Leuten ist der Begriff „Billionen“ nur aus Erzählungen über längst vergangene, schlimme Zeiten ein Begriff. Über Zeiten, als es die „Hyper- Inflation“ gab. Die wurde ausgelöst durch extreme Schulden, die man mit der Notenpresse tilgen wollte. Und jetzt sind wir in der EU, genau genommen in der Euro- Zone, wieder bei den Billionen. Es wurden (und werden weiterhin) von der EZB um Billionen Wertpapiere aufgekauft; Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und wer weiß was noch alles. Und vieles von dem aufgekauften Zeug heißt nur Wertpapier, ist in Wirklichkeit aber nur „Unwertpapier“. Und jetzt soll also in etwa eine Billion als „Corona- Aufbaufonds“ oder so ähnlich verschenkt werden. Und für den sogenannten „Green Deal“ der EU sollen sich die Kosten ebenfalls in Billionenhöhe bewegen. Medien fragten sich ob solcher Billionen- Maßnahmen schon vor längerer Zeit, ob der EU bald eine Hyper- Inflation drohe.

  Das Ende der Hyper- Inflation war eine Währungsreform, damals. Heute lassen Finanzfachleute durchblicken, dass mit irgendwelchen Maßnahmen beim Geld mehr oder weniger jederzeit oder Schritt für Schritt gerechnet werden muss. Die Auswahl an möglichen Maßnahmen ist gar nicht so klein. Es könnte das z. B. eine „Teil- Enteignung“ von z. B. 10 Prozent aller Vermögenswerte sein. Eine sogenannte „Sonderabgabe“, wie sie die heutige EZB- Chefin Lagarde vor Jahren, als sie noch IWF- Chefin war, zur Reduzierung der Staatsschulden vorschlug. Oder eine Maßnahme, mit der vor ein paar Jahren die Zyprioten geschockt wurden. Als „von heute auf morgen“ von den Konten mit mehr als 100.000 Euro Einlage (bei Geschäftskonten nichts Ungewöhnliches) bis zu 60 Prozent vom Staat abgebucht wurden. Oder es werden Sparguthaben mit Negativzinsen belastet. Oder es wird bezahlen mit Bargeld erschwert oder unmöglich gemacht. Oder, oder, oder. Möglichkeiten gibt es viele. Und auf der Strecke bleibt garantiert der sogenannte „kleine Mann“. Denn die große Menge an Geld ist in Summe nur bei der großen Masse an Menschen zu holen.

  Übrigens; Finanzsysteme haben selten eine so lange Zeitspanne überdauert wie das jetzige Finanzsystem.