Wien kommt, so scheint es, nicht mehr aus den Negativ- Schlagzeilen. Waren es z. B. vor ein paar Wochen einige hundert „Gäste“, die sich wegen einer Häufung an Corona- Infizierten unter ihnen in Quarantäne begeben sollten und für diese Maßnahme aber überhaupt kein Verständnis hatten und das auch deutlich zeigten (die Security- Leute können ein Lied davon singen), so waren es letztens die türkisch- kurdischen Meisterschaften im „Street- Fighting“, mit denen tagelang die Favoritener beglückt wurden. (Sie werden es schon bemerkt haben, liebe Leser; auch ich gehe mit der Zeit und verwende unsinnige Anglizismen). Und dann gibt es da auch noch eine grüne Vizebürgermeisterin, die gerne unter die Leute geht. Blöderweise wird sie des Öfteren bei Demos im Kreis von Linkslinken oder gar Linksextremen gesichtet, wo sie stets ganz zufällig zu diesen Gruppen stieß; auf dem Weg nach Hause wahrscheinlich. Und da ja in Wien der Wahlkampf eingeläutet wurde, werkt die werte Dame auch dort auf eine Art und Weise, worüber nur mehr der Kopf geschüttelt wird und der Blutdruck ansteigt. Die Ideen sind zwar Schwachsinn, aber sie bleibt im Gespräch. Den Wahlkasperl der „Krone“ (ja, diese „Auszeichnung“ gibt es tatsächlich!) hat sie sich jedenfalls längst verdient. Aber nicht den gewöhnlichen; das soll schon was Besonderes sein. Nicht bös sein, aber wie wäre es mit dem „Großen Grün- Roten Narrenkasperl am dunkelroten Band mit Hammer und Sichel“ oder dem „Großen Bunten Rathaus- Scherzkeks- Narrenkasperl“?

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Wie eine Offenbarung

Da wurden zwei Alpha- Tiere der österreichischen Politik, nämlich der niederösterreichische Ex- Landeshauptmann Erwin Pröll und der Wiener Ex- Bürgermeister Michael Häupl, vom ORF mit der Sendung „Dein Land, mein Land“ hofiert. Die beiden Ex erzählten Geschichten und Geschichterl und es wurden Stationen aus ihrem Leben gezeigt. Ex- Bürgermeister Häupl führte z. B. voll Stolz durch „bunte“ Ausländerviertel mit einer Atmosphäre wie im Großen Basar von Istanbul oder im Souk von Bagdad. Das war wie ein Schritt durch ein Tor in eine Parallelgesellschaft.Der Blick von Pröll war eher skeptisch, keineswegs begeistert.

Das Thema Parallelgesellschaften in Österreich war ja bisher ein Thema, welches kleingeredet wurde. Statt von Parallelgesellschaften wurde und wird gerne von einer „bunten“ und „offenen“ Gesellschaft gesprochen. Erst nach den türkisch- kurdischen Krawallen hörte man aus Ministermund das Wort Parallelgesellschaft und dass dagegen angekämpft werden muss. Man hörte das aus schwarzem/türkisem Ministermund und nicht aus grünem; eh klar. Aber wie man aus Erfahrung weiß, wird das Thema in Kürze wieder sanft entschlummern und Herr Häupl braucht nicht zu befürchten, dass sich in den Grätzeln seiner Freunde was ändert.