In der österreichischen Medienwelt ist die Pleite der burgenländischen Commerzialbank und das ganze Drumherum immer noch ein dominierendes Thema. Ein Teil dieses Drumherums ist die Einlagensicherung. Die muss ja einspringen, wenn eine Bank pleite geht, wenn der Zahlungsverkehr eingestellt werden muss, um Sparer und Kunden im gesetzlichen Rahmen, das heißt bis zu 100.000 Euro im Regelfall, zu entschädigen; der Staat hat sich ja schon vor einigen Jahren still und leise aus der Einlagensicherung verabschiedet. jetzt gibt es nur mehr zwei Einlagensicherungseinrichtungen, die von den Geldinstituten gespeist werden müssen.Und da hieß es schon vor längerer Zeit, dass auf den ersten Blick unbeteiligte Banken ebenfalls von der Commerzialbank- Pleite betroffen sein können. Und jetzt ist es so weit. Die Einlagensicherung (ESA) zahlte für Sparer und Kunden der Commerzialbank bis jetzt weit über 400 Millionen und jetzt ist der Topf ziemlich leer. Man kann also mit ruhigem Gewissen sagen, dass die Einlagensicherung auf wackeligen Beinen steht. Wie zu lesen ist, war der Topf Ende 2019 noch mit 685 Millionen Euro gefüllt. Die Pleite der Commerzialbank und der Ex- Meinl- Bank, bei der ging es um 60 Millionen Euro, haben den Fonds aber stark schrumpfen lassen und deshalb gibt es für die Banken jetzt zusätzlich zu den laufenden Einzahlungen noch eine „Nachforderung“ von insgesamt 110 Millionen für das heurige Jahr.

Das muss man sich durch den Kopf gehen lassen: Zwei von der Größenordnung her eher unbedeutende Banken bringen die Einlagensicherung ins Wanken. Und das in einer Zeit, in der Fachleute noch viele Pleiten in der Wirtschaft befürchten und dadurch bedingt auch weitere Bankpleiten nicht ausschließen. Was dann? Dabei halten sich die Banken korrekt nach einer EU- Richtlinie. Und das bedeutet für Österreich Folgendes: „Bis ins Jahr 2024 müssen im Topf der heimischen Einlagensicherung 0,8 Prozent aller gedeckten Einlagen, also rund 1,5 Milliarden Euro liegen“, wie der ESA- Geschäftsführer erklärt. (Die zweite Einlagensicherungseinrichtung in Österreich ist die S- Haftungs GmbH von Erste Bank und Sparkassen). Nullkommaacht Prozent, also 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen bzw. etwa 1,5 Milliarden beträgt im Idealfall die Einlagensicherung, mehr nicht. Diese 0,8 Prozent sind nicht mehr als 8 Euro bei einer Einlage von 1.000 Euro; nicht gerade üppig. Gar so beruhigend ist das sicherlich nicht. Dabei liegen, wie man im Oktober 2019 lesen konnte, laut Österreichischer Nationalbank „bei österreichischen Banken über 260 Milliarden Euro auf gering verzinsten Produkten“. Die 0,8 Prozent wären laut Adam Riese somit 2,08 Milliarden und nicht 1,5 Milliarden und das nur bei „gering verzinsten Produkten“ wie dem Sparbuch. Die Einlagensicherung umfasst aber auch Gehalts- und Girokonten, Bausparverträge etc.

Hoffentlich werden wir nie erfahren müssen, ob diese 0,8 Prozent bzw. diese etwa 1,5 Milliarden im Fall der Fälle ausreichen.