Vor ein paar Tagen ging ein Aufschrei durch Österreich: Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Herr Rosen, war von einem vorerst unbekannten Angreifer mit einem Baseballschläger- ähnlichen Holzprügel attackiert worden; Herr Rosen konnte sich in sein Auto retten. Dass Herr Rosen kein Zufallsopfer eines kriminellen Gewalttäters war, war eigentlich aufgrund der betroffenen Person von Anfang an ziemlich klar. Es gab in derselben Woche auch zweimal einen Anschlag auf die Synagoge. Österreichische Spitzenpolitiker – und auch Kirchenvertreter, Medienleute und die Öffentlichkeit – verurteilten mit klaren Worten diese Attacken und warnten vor Antisemitismus. Dank der intensiven Arbeit der Polizei und eines Fotos aus einer Überwachungskamera wurde schnell ein Verdächtiger gefasst. Es handelt sich laut Zeitungsartikel dabei um einen Syrer, der vor sechs Jahren als Flüchtling nach Österreich kam. Ob der Mann einen Aufenthaltstitel hat und wenn ja, welchen, wurde nicht angegeben. Er steht aber auch im Verdacht, noch andere Straftaten begangen zu haben.
Für die Zuwanderungsbefürworter muss es schon sehr peinlich sein, dass einer ihrer Schützlinge dringend verdächtigt wird, den Überfall auf den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde in Graz verübt zu haben. Sie hätten es wahrscheinlich viel lieber gesehen, wenn Rechtsextreme oder Identitäre die Verdächtigen wären. Bei der Bekanntgabe der Nationalität des Verdächtigen fällt mir übrigens ein, dass der außergewöhnliche Mensch und Künstler Arik Brauer im März 2018 anlässlich einer ORF- Dikussionssendung sagte, dass für ihn die Zuwanderung ein viel größeres Problem sei als beispielsweise eine „Liederbuch- Affäre“. Er sagte: „Das [die Zuwanderung] ist das Problem und das ist die Grundursache für dieses Aufkommen von rechtem Gedankengut in jeder Hinsicht“. Herr Brauer (als Jude) erklärte auch, wen er als Feind der Juden sieht: „Es gibt eine Viertelmilliarde Araber, die wollen uns lieber unter der Erde oder am Grund vom Mittelmeer sehen“. Dem bei der Sendung ebenfalls anwesenden Altbundespräsidenten Fischer stellte es bei den Äußerungen von Herrn Brauer fast die Haare auf.
Zurück zu den Grazer Anschlägen: Ob dieser Attentäter jetzt wohl sein Gastrecht in Österreich verwirkt hat, wie viele Politiker in Sonntagsreden für kriminell gewordene Asylwerber und Flüchtlinge immer wieder fordern oder ob er eventuell für psychisch krank erklärt wird? Und wäre dieser Anschlag auf den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde nicht ein passender Moment, endlich den Umgang mit kriminell gewordenen Flüchtlingen und Migranten neu zu überdenken? Es wäre endlich an der Zeit, aufzuwachen.
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Nachtrag vom 25.8. 20:44 Uhr
Wie mehrere Medien berichten, ist der verdächtige Syrer geständig und hat noch sieben weitere Anschläge gestanden.