Da gibt es in Russland Regionalwahlen und somit auch auf der Halbinsel Krim, die ja per Volksabstimmung vor ein paar Jahren mit deutlicher Mehrheit von der Ukraine weg und wieder zu Russland wollte und seither auch als Autonome Republik Krim zu Russland gehört; genau so wie auch die Hafenstadt Sewastopol, die zugleich die größte Stadt der Krim ist und die per Vertrag seit dem Ende der UdSSR einen Sonderstatus inne hatte und Teil Russlands war. Und jetzt wurden in Russland also neue Regionalparlamente und Gouverneure gewählt und weil auf der Krim und in Sewastopol nicht von der EU bevorzugte Oppositionspolitiker die Wahlsieger waren, sondern Kandidaten der Putin- Partei „Einiges Russland“, führt sich die EU auf wie ein trotziges Kind. Sie erdreistet sich, die Wahl auf der Krim und in Sewastopol nicht anzuerkennen. Genau diese EU, die ja maßgeblich am Entstehen der Ukraine- Krise und des Bürgerkrieges und letztendlich an der Abspaltung der Krim von der Ukraine mitverantwortlich war. Genau diese EU, die schnell aufschreit, wenn sie nur vermutet, dass sich Russland anderswo irgendwie in eine Wahl einmischt. Genau diese EU, die anderswo das Selbstbestimmungsrecht von Volksgruppen betont und verteidigt. Beispielsweise das der Kurden in Syrien – aber auch nur in Syrien. Die Kurden in anderen Ländern sind dieser die „Werte“ betonenden EU ziemlich egal. Genau diese EU, von der man in der Palästinenser- Frage so gut wie nichts hört. Genau diese EU, die von „Werten“ spricht und meist Heuchelei meint.

Einem oppositionellen Wahlsieger hätte diese EU selbstverständlich sofort zu einem Wahlsieg gratuliert, aber so …? Da kommt halt ein Sprecher des EU- Außenbeauftragten daher und teilt mit, dass die Wahlen auf der Krim von diesem ehrenwerten Verein nicht anerkannt werden.