Vereinzelt haben in Österreich alle möglichen Leute dann und wann einen Grund zum Jubeln und jetzt darf wieder einmal von einigen Leuten gejubelt werden. Sie können sich sogar über einen Weltrekord freuen. Nein, es ist kein sportlicher Erfolg, es ist nicht der sensationelle Sieg von Dominic Thiem beim US- Open. Es darf darüber gejubelt werden, dass man in Österreich als erstem Land der Welt die Möglichkeit geboten bekommt, im Zentralen Personenstandsregister unter sechs Geschlechtern auswählen zu können. Man kann künftig zwischen „männlich“, „weiblich“, „divers“, „inter“ und „offen“ oder aber auch der kompletten Löschung des Eintrages auswählen. Diese wirklich weltbewegende Sache wurde vom Innenministerium in einem Erlass zum dritten Geschlecht bekannt gegeben. Der „Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich“ (VIMÖ) ist mit diesem Erlass gar nicht zufriedne, spricht von einem „Teilerfolg“. Dafür versprach aber eine grüne Bundespolitikerin, weiterzukämpfen, denn „der nächste Schritt muss sein, … und unnötige Hürden beim Personenstandswechsel abzubauen“.
Es ist natürlich schon immens wichtig, das erste Land der Welt zu sein, in dem man sich für eines von drei oder gar sechs Geschlechtern entscheiden kann. Auch wenn das nicht ganz einfach nach Selbstauskunft beim Standesamt gemacht werden kann, wie das von VIMÖ gefordert wurde, sondern bis auf weiteres nur mit ärztlichem Gutachten, aber immerhin. Eigentlich hätte das Innenministerium mit einer Postwurfsendung an jeden Haushalt eine Info- Broschüre verschicken sollen mit einer Erklärung, was „divers“, „inter“,“offen“ ist und wie man diese Geschlechter erkennt. „Männlich“ und „weiblich“ kennt ja jeder, aber dann wird es für die allermeisten Menschen schon problematisch. Und im Übrigen ist die Lösung dieses Geschlechterproblems, mit der Auswahlmöglichkeit beim Eintrag, in Zeiten wie diesen mit Coronamaßnahmen und Wirtschaftskrise ganz sicher eines der vordringlichsten Probleme, die unsere Regierung zu lösen hat. Und viele Menschen werden auch verwundert sein, dass das unter einer türkisen Regierung geschafft wurde.
Dabei gibt es ja noch viel mehr Geschlechter. Bei einer Rede im Potsdamer Landtag begrüsste ein Abgeordneter sage und schreibe 60 Geschlechter. Hier ist das Video dieser legendären Begrüßungsrede:
Und hier eine Auflistung der 60 Geschlechter, wie sie Facebook angeblich seinen deutschen Nutzern zur Auswahl anbietet: