Eigentlich wollte ich zu den Zuständen rund um das griechische Flüchtlingslager Moria schweigen; darüber wurde ja schon genug gestritten, debattiert, geschrieben. Nun habe ich aber meine Meinung geändert und schreibe doch darüber. Einer der Gründe dafür ist das Verhalten von Frau Merkel. Sie kann in Sachen Moria machen, was sie will und was sie für richtig hält. Sie soll sich aber nicht anmaßen, andere Länder oder andere Regierungschefs zu kritisieren und zu maßregeln, weil die ihren Weg nicht gehen, weil die eine andere Meinung vertreten. Sie erlaubt sich also, Kanzler Kurz massiv zu kritisieren, weil er sich weigert, Flüchtlinge vom durch Brandstiftung zerstörten Lager nach Österreich zu holen. Es ist Frau Merkel freigestellt, 100 oder 1.000 oder alle 13.000 Menschen aus dem Lager Moria nach Deutschland zu holen. Warum aber soll Kanzler Kurz ebenfalls aggressive Quarantäneverweigerer, gemeingefährliche Brandstifter und erpresserische Asylwerber , deren Verfahren in Griechenland läuft und die aber nach Mitteleuropa wollen, nach Österreich holen; nur weil Frau Merkel das so will? Das ist schon noch eine souveräne Entscheidung Österreichs und der Wunsch Merkels ist ihr persönlicher Wunsch, den zu erfüllen Österreich nicht verpflichtet ist. Sollte Frau Merkel (was sicher nicht passieren wird) irgendwo auf einer Klippe stehen und ankündigen, dass sie hinunter zu springen gedenkt und ihre Begleiter auffordern, ihr zu folgen, werden ihre Begleiter sie wohl für verrückt erklären – und ihr natürlich auch nicht folgen.

Bei der tragischen Moria- Geschichte geht es ja auch um eindeutige Erpressung. Die Lagerinsassen fordern nämlich, nach Mitteleuropa gebracht zu werden. Weil sie ja obdachlos sind, weil ihr Lager abgebrannt ist. Durch Brandstiftung von Lagerbewohnern. Und viele oder sogar der Großteil von ihnen weigert sich, in die neu errichteten Zelte oder Container zu gehen und bleiben lieber auf der Straße. Da muss man den griechischen Behörden recht geben. Sie sagen nämlich, sie lassen sich nicht erpressen und sie werden die Brandstifter und die anderen Lagerbewohner nicht aufs Festland bringen. Das wäre nämlich die Belohnung für Brandstiftung, Quarantäneverweigerung wegen Corona und Erpressung wegen der geforderten Verlegung von Moria. Und außerdem müssen die laufenden Asylverfahren abgeschlossen werden. Man kann nur hoffen, dass die griechischen Behörden hart bleiben. Das Abfackeln nicht genehmer Aufnahmelager würde sonst Schule machen. Es ist natürlich auch zu hoffen, dass Kanzler Kurz hart bleibt, was die Aufnahme von Flüchtlingen betrifft, und dafür die Hilfe vor Ort intensiviert. Und wenn Österreich Migranten braucht, dann sollen die als solche ins Land geholt und auch als solche behandelt werden – und nicht als Asylwerber und Flüchtlinge.

Auch die Volkshilfe Österreich will es nicht akzeptieren, dass Österreich weder Kinder noch erwachsene Flüchtlinge von der Insel Lesbos nach Österreich holen will. Der Volkshilfe- Chef kritisiert, dass auf Lesbos die Menschen auf der Straße leben müssen, während in Linz die Volkshilfe das letzte Quartier für unbegleitete Flüchtlinge zusperren muss und er erklärt, dass alleine in Oberösterreich 250 unbegleitete Kinder und Jugendliche untergebracht und versorgt werden könnten. er sagt aber nicht, was mit den nachkommenden oder auch die Kinder begleitenden Erwachsenen passieren soll; die wären dann „halt einfach da“. Und er sagt auch nicht, dass die Unbegleiteten ein sehr gutes Geschäft sind. Ein jugendlicher unbegleiteter Flüchtling kostet den Steuerzahler ja bis zu etwa 5.500 Euro. Pro Monat, wohlgemerkt. So war es vor längerer Zeit in einer Welser Lokalzeitung zu lesen. Auf dieses „Big Business“ will natürlich auch die Volkshilfe nicht verzichten.

Ein Grund mehr, darauf zu hoffen, dass Kanzler Kurz nicht nur bei Flüchtlingen aus Moria hart bleibt. Österreich kann schließlich nicht alle „retten“, die nach Österreich wollen. Denn Peter Scholl- Latour sagte schon: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst Kalkutta“.