Ein paar Tage vor der Wien- Wahl hat man den Eindruck, dass die Grünen fast ein wenig durchdrehen. Sie wollen bei der Vergabe von „stadtnahen Jobs“ bei gleicher Qualifikation unbedingt Migranten bevorzugen. Sie wollen also ganz offiziell eine gravierende Ungleichbehandlung einführen, die in anderen Fällen vor Gericht bekämpft wird; absolut unverständlich. Aber nicht nur das. Die Grünen fordern in ihrem Wahlprogramm auch ein „unabhängiges, nicht- staatliches Museum“ zum „emotional sehr aufgeladenen“ Thema Flucht und Migration. Mit diesem Museum – welches natürlich mit öffentlichen Geldern errichtet und betrieben werden soll – sollen „gesellschaftliche Herausforderungen und Chancen von Menschen mit Migrations- und Fluchtbiografien in Wien und Österreich sichtbar“ gemacht werden… Und die Grünen wären nicht die Grünen, wenn das schon alles wäre. Nein, auch die „Queere Kultur“ soll in den Himmel gehoben werden, soll „sichtbarer und beständiger Teil“ Wiens werden und deshalb soll – einen Tusch, bitte!“ – Wiens erstes „Queer- Museum“ geschaffen werden. Zu dieser Forderung heißt es im Wahlprogramm: „… Wir wollen, dass auch queere Kultur ein sichtbarer und beständiger Teil der Wiener Museumslandschaft wird“.
Ob solche Aktionen den etwas holprigen und nicht so überaus gelungenen Wahlkampf der Grünen auf der Zielgeraden noch positiv beeinflussen können, ist allerdings fraglich. Vielen Wienern liegen sicherlich noch einige Hebein- Aktivitäten wie z. B. der „Gürtel- Pool“ (Frau Hebein als „Vize- Bademeisterin“) oder ihre Sympathie für linkslinke Demonstranten oder die demokratiepolitisch bedenklichen Ansichten eines arabisch- stämmigen grünen Kandidaten (… obwohl wir gegen die Gesetze dieses Landes sind, …) der von ihr verteidigt wird und sie „Dirty Campaigning“ vermutet oder auch die städtebaulichen Chorherr- Aktivitäten samt seinen Spendengeschichten schwer im Magen. Aber Wien ist bekanntlich wirklich anders.
Die Bäume der Grünen dürften in Wien – Wunschdenken hin oder her – trotzdem nicht in den Himmel wachsen. Das dürfte bei Bekanntgabe des offiziellen Wiener Wahlergebnisses feststehen. Da werden auch die Stimmen der Briefwahl keine angestrebten Wunder wirken.
P. S.: Zum Begriff „queer“ heißt es auf Wikipedia: „Queer ist ein Fremdwort aus der englischen Sprache und bezeichnet als Adjektiv Dinge, Handlungen oder Personen, die durch oder als Ausdruck einer sexuellen oder geschlechtlichen Identität von der gesellschaftlichen Cis- Heteronormativität abweichen. Ursprünglich drückte es meist eine negative Einstellung zu der Abweichung oder dem Abweichler aus“.