Als sich vor ein paar Jahren beim besten Willen nicht mehr verheimlichen ließ, dass bei der Massenzuwanderung im Jahr 2015 der Großteil der im Wunsch- und Zielland Österreich Angekommenen alles andere als hochmotivierte, bestens gebildete und ausgebildete Spezialisten waren, wie es uns vorher die Politik weismachen wollte, hörte man zum ersten Mal aus der roten Ecke von dieser Idee: „Bilden wir diese Menschen doch in Pflegeberufen aus; als Alten- und Krankenpfleger“. Dass das wohl sehr problematisch werden könnte, diesen Einwand ließ man nicht gelten. „Wir brauchen doch Pflegepersonal“, hieß es nur, „wir haben doch hinten und vorne zu wenig Pflegekräfte“. Dann bekam die Öffentlichkeit von dieser roten Idee nichts mehr zu hören – bis jetzt! Jetzt ging nämlich eine, wie es heißt, „anonyme, gut vernetzte Systemkritikerin“ an die Öffentlichkeit, indem sie sich an die „OÖ- Krone“ wandte. Die Vorwürfe der Frau, die – verständlicherweise – anonym bleiben möchte, wiegen schwer. Sie sagt z. B.: „Derzeit werden in Pflegeberufen vermehrt Personen ausgebildet, die weder des Lesens noch des Schreibens mächtig sind, nur um die Quoten der Ausbildungsstellen zu erfüllen. Denen sollen wir alte Menschen anvertrauen?“ Diese berechtigte Kritik richtet sich gegen Asylwerber und Asylberechtigte und es wird sicher zusätzlich Sprachprobleme geben. Es geht also um Migranten, die in anderen Berufsgruppen nicht Fuß fassen können, nicht zu vermitteln sind. Jetzt versucht man sie also still und leise als Altenpfleger unterzubringen , so nach dem Motto: „Dafür reicht es allemal“. Und wenn Kritik unerwünscht ist, dann weiß man eben nichts von Kritik. Darum heißt es aus dem Büro der roten Soziallandesrätin in Linz auch: „Die Kritik ist sehr pauschal. Wir müssen festhalten, dass bei uns bisher keine Beschwerden in diese Richtung aufgetaucht sind“. Nur; wenn es nichts zu kritisieren gibt, warum dann der mediale Alarmruf?

Man möchte meinen, dass der Pflegeberuf nicht irgend ein Job ist wie jeder andere. Man möchte meinen, dass genau dieser Beruf auch mit Berufung zu tun haben soll. Dass Menschen sich dazu berufen fühlen sollen. Und da sollen eine fremde Kultur, fremde Traditionen, für uns unverständliche Wertevorstellungen und zusätzlich noch Probleme mit der Sprache, beim Lesen und beim Schreiben keine Rolle spielen? Und dann vielleicht auch noch religionsbedingte Besonderheiten. Alles nur deswegen, weil diese Leute halt da sind. Haben sich unsere Alten, unsere Pflegefälle, das verdient? Nein, sicher nicht! Diese Vorgangsweise, viele dafür ungeeignete Menschen aus den unerschöpflichen Reserven der von irgendwo Zugewanderten für die Pflege zu rekrutieren, zeugt von der Charakterlosigkeit oder zumindest mangelndem Charakter in der Politik. Und ich bin sicher, dass es diese Problematik nicht nur in Oberösterreich gibt. Diese Vorgangsweise zeigt aber auch, dass die Zuwanderungspolitik – es ist ja längst keine Flüchtlingspolitik mehr – in die falsche Richtung geht. Daran sind aber nicht nur die Roten schuld.