Zum jetzigen Terroranschlag in Wien zeigten sich Leute verwundert darüber, dass Österreich so lange verschont blieb. Sie meinten, eigentlich hätte längst damit gerechnet werden müssen. Diese Überlegungen haben schon was für sich. Es tummeln sich nämlich in Österreich, wie letztens gesagt wurde, zirka 330 Dschihad- Rückkehrer und extreme Islamisten und das sind, an der Gesamtbevölkerung gemessen und im Vergleich zu anderen Ländern, überdurchschnittlich viel. Dass es bei dieser großen Zahl an gewaltbereiten und auch kampferfahrenen Islamisten schon Jahrzehnte keine größere Terrorattacke in Österreich mehr gab – die üblichen Messerattacken durch einen womöglich auch noch psychisch gestörten Täter mit ein oder zwei Opfern fallen ja leider schon fast unter „Alltägliches“ – ist vielleicht dem Umstand zuzuschreiben, dass das offizielle Österreich diese Menschen sehr wohlwollend und nachsichtig behandelt. Es gibt Sozialwohnungen, Mindestsicherung, Arbeitslosengeld, medizinische Versorgung gratis und verschiedene Sozialleistungen. Oder auch Gratis- Operationen, Rekonvaleszenz und finanzielle Absicherung für einen IS- Kämpfer, der seine Schussverletzung(en) in Wien behandeln ließ, um dann als Genesener wieder in den Krieg zu ziehen. Oder ein Blick auf den erschossenen Terroristen: Er wurde am 12. Jänner 2019 in die Justizanstalt eingeliefert, dann in U- Haft genommen und am 25. April 2019 zu 22 Monaten Haft verurteilt, weil er sich dem IS anschließen wollte. Am 5. Dezember 2019 wurde er bedingt entlassen, mit drei Jahren Probezeit. Und es heißt, er sei nach zwei Dritteln der Haft entlassen worden. Er wurde nach der Haft von „Derad“, einem sogenannten Deradikalisierungsverein, betreut, der aber von einer zunehmenden Radikalisierung bis hin zum Terroristen angeblich nichts mitbekam. Und das BVT, das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, sollte den späteren Attentäter nach seiner Freilassung beobachten und überwachen. Sofern das geschah, war es jedenfalls umsonst. Aber keinesfalls gratis. Auch dem BVT entging eine zunehmende Radikalisierung und auch von der Beschaffung der Waffen kriegte anscheinend niemand was mit. Wenn es mit den zirka 330 Dschihad- Rückkehrern und Extremisten so ähnlich abläuft, können wir uns selbst für die Zukunft nur viel Glück wünschen. Aber vielleicht werden die Herrschaften durch die zuvorkommende Behandlung in Österreich tatsächlich gnädig gestimmt.
Und sollte jemand tatsächlich einmal vor Gericht stehen: Die Urteile sind großteils sehr entgegenkommend und bei den Haftbedingungen gibt es keinen Grund zum Meckern. Und für Gewalttäter mit Migrationshintergrund gibt es z. B. als Draufgabe Top- Strafverteidiger, häufig zum Nulltarif. Und die Abschiebung von ausländischen Gewalttätern ist in Österreich die absolute Ausnahme.
Warum aber gibt es in Europa Terrorattacken mit islamistischem Hintergrund gerade in Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Niederlande und Spanien; warum z. B. nicht im Baltikum, in Polen, in Tschechien, in der Slowakei oder in Ungarn? Der erste Teil der Frage ist schwer zu beantworten. Vielleicht gibt es deshalb dort Anschläge, weil sich diese Länder an den Kriegen z. B. in Libyen, im Irak, in Afghanistan, in Syrien usw. beteiligten und immer noch beteiligen; wer weiß. Und weil es viele Extremisten, Islamisten, Salafisten, Dschihadisten gibt. Und Hassprediger. Vielleicht wissen Experten auch andere Gründe. Leichter zu beantworten ist meiner Meinung nach der zweite Teil der Frage. In diesen Ländern gibt es wenig bis gar keine Flüchtlinge oder Migranten und somit auch fast keine der erwähnten -isten. Diese Länder sind zu wenig anziehend für diese Menschen, sind nicht so verlockend. In diesen Ländern sind aber Flüchtlinge und Migranten von der Bevölkerung auch nicht so besonders erwünscht.