Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, besser bekannt unter der Bezeichnung EU- Ratspräsident, hat eine Österreich- Visite angekündigt. Der Ex- Premierminister von Belgien kommt zu einem Kondolenzbesuch anlässlich des Terroranschlages in Wien am 2. November. Sein Vater hat sich übrigens vor 20 Jahren für die EU- Sanktionen gegen Österreich wegen der schwarz- blauen Regierung im Jahr 2000 unter Kanzler Schüssel stark gemacht und jetzt kommt der Sohn auf Kondolenzbesuch. Der traut sich was; Frankreichs Präsident Macron sagte nach dem Terroranschlag einen Besuch kurzfristig ab. Die Angst vor Corona kann es aber nicht gewesen sein, die Pandemie kennt er ja gut genug aus Frankreich. Terroranschläge wären ihm aber auch nicht fremd, erst kürzlich gab es wieder ein paar.
Der EU- Ratspräsident hat also trotz Corona und trotz Terror seinen Besuch angekündigt. Viele Menschen werden dem Kondolenzbesuch dieses ranghohen EU- Bürokraten aber mit gemischten Gefühlen begegnen. Der Terrorist von Wien war zwar kein Flüchtling, sondern schon in Österreich geboren und aufgewachsen, aber er war ein Islamist und seine Freunde waren Islamisten mit Hang zum Terror – und Flüchtlinge. Und die EU, von der Michel ein ranghoher Repräsentant ist, schafft es nicht oder will es nicht schaffen, den Zuzug von Migranten und somit auch den Zuzug von Islamisten unter den Muslimen zu stoppen. Michel wird also als mitverantwortlich gesehen für die Radikalisierung von Muslimen und somit auch als mitverantwortlich für Terroranschläge. Kanzler Kurz wird das aber gewiss nicht so sehen.
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Echte Helden?
Einen Tag nach dem Terroranschlag in Wien wurden in allen Medien zwei Austro- Türken als „Helden von Wien“ gefeiert. Sie hatten im Kugelhagel des Attentäters einer älteren Frau geholfen, sich in Sicherheit zu bringen und den angeschossenen Polizisten gerettet. Dafür wurden (und werden) sie zu Recht gefeiert und es gab sogar einen Anruf des Bundespräsidenten, wie zu lesen ist. Es waren dann aber auch andere Töne zu vernehmen. Sie sollen Anhänger der rechtsextremistischen türkischen „Grauen Wölfe“ sein und es soll Aufnahmen geben, die sie mit dem (in Österreich verbotenen) Wolfsgruß zeigen. Eine deutsche Zeitung berichtet auch – das ist allerdings auch in anderen Medien zu lesen – dass sie im Dezember 2016 nach dem fürchterlichen Terroranschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt auf Facebook posteten: „Mir tut es überhaupt ned leid, was in Berlin passiert ist“. Die deutsche Zeitung berichtete am 5. November auch von einem Telefonat zwischen dem türkischen Präsidenten Erdogan und einem der Helden von Wien, der folgendermaßen zitiert wird: „… Mein Staatspräsident, ich würde gerne, wenn ich in die Türkei komme, würde ich gerne, wenn Allah das will und Sie das gestatten, zu Ihnen kommen und Ihre Hand küssen“.
Für die Rettungsaktion gebührt den jungen Männern Dank und Anerkennung. Die andere Geschichte zeigt allem Anschein nach das wahre Gesicht der „Helden von Wien“.