Auf dem am vergangenen Wochenende in Saudi- Arabien abgehaltenen G 20- Gipfel (dieses Mal wegen der Corona- Pandemie als virtueller Gipfel abgehalten) machte die deutsche Kanzlerin Merkel wieder einmal von sich reden. Sie forderte schlicht und einfach Geld für eine globale Verteilung eines Corona- Impfstoffes, sagte: „Um die Pandemie einzudämmen, muss der Zugang zur Impfung für jedes Land möglich und bezahlbar sein. Dazu reichen die bisher zugesagten Mittel nicht aus“. Welche zugesagten Mittel? Ach ja; da muss man sich in Erinnerung rufen, dass heuer im April die „Bill und Melinda Gates- Stiftung“ mit der Weltgesundheitsorganisation WHO im Rahmen ihrer „Global Response“, also „Globale Reaktion“, einen Spendenaufruf tätigten. Der war an Regierungen gerichtet, nicht an private Spender, und aufgerufen wurde, zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen Corona und für die dafür notwendigen Tests zu spenden. Der Aufruf war sehr erfolgreich; binnen einiger Tage sagten 40 Staaten mehr als 8 Milliarden Dollar, also etwa 7,4 Milliarden Euro, an Steuergeldern zu. Sehr großzügig zeigte sich die EU- Kommission, sie sagte 1 Milliarde zu. Da ist natürlich jeder EU- Staat beteiligt. Zusätzlich versprachen Deutschland und Frankreich je etwa eine halbe Milliarde, die Briten etwa 440 Millionen, Kanada knapp 800 Millionen. Die Gates- Stiftung legte auch 115 Millionen Euro dazu. In Summe kam jedenfalls der von einer von Weltbank und WHO kontrollierten Organisation berechnete Betrag von 7,5 Milliarden Euro in etwa zusammen, der für den Kampf gegen Corona angeblich benötigt wurde. An wen diese riesige Summe verteilt wurde, ist nicht so richtig bekannt. Der Großteil ging angeblich an die WHO, obwohl die selbst keine Impfstoffe entwickelt und das eingesammelte Geld somit eigentlich zweckentfremdet ausgegeben wurde.
Und jetzt fordert Merkel also noch mehr Geld oder schon wieder Geld. Allerdings dürfte es dieses Mal nicht um die Entwicklung eines Impfstoffes gehen, sondern um den Kauf und/oder die Verteilung des Impfstoffes, denn es sollen bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen verteilt werden. Die, je nach Anbieter, zwischen etwa 15 und 30 Dollar kosten sollen. Das wären also, im unteren Bereich gerechnet, etwa 30 Milliarden Dollar. Nicht übel für den Anfang und wenn man berücksichtigt, dass die Entwicklung durch Spenden finanziert wurde. Das non- plus- ultra wäre da eine weltweite Zwangsimpfung, verbunden mit einer jährlichen Auffrischungsimpfung.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation forderte die G20- Staaten auf, eine „faire Verteilung“ des Corona- Impfstoffes zu gewährleisten und dafür wären die von Merkel jetzt gefordertten Gelder wohl gedacht. Diese Gelder, egal in welcher Größenordnung, werden aber nicht nur von den G20- Staaten aufgebracht werden müssen. Österreich gehört keinesfalls zum erlauchten Kreis der G20- Mitglieder, aber über die großzügige EU- Kommission werden wir sicher auch ein beachtliches Scherflein beizutragen haben.