Jahrelang kam es Blasphemie gleich, wenn es jemand wagte, laut über möglichen Sozialbetrug durch Ausländer nachzudenken (Inländer betreffend wurde dieser Verdacht ohne Erregung hingenommen). Bei Betrug mit der E- Card, so hieß es, würde es sich bundesweit pro Jahr höchstens um ein paar tausend Euro handeln. Und dann kamen, immer zufällig, E- Card- Betrügereien als Einzelfälle in einer Größenordnung von Zehntausenden von Euros auf, beispielsweise für Operationen in der Türkei. Dann wurden sogenannte Taskforces zu Sozialbetrug gegründet und plötzlich gab es Erfolgsmeldungen in der Größenordnung von einigen Millionen. Es ist allerdings ein großer Unterschied, ob Betrug nur nachgewiesen oder ob der Schaden auch wieder gutgemacht wird. Da gibt es aber Betrugsfälle, über die man nur den Kopf schütteln kann. Ein Österreicher zum Beispiel, der als Invalider 20 Jahre kassierte, dabei als Tennislehrer arbeitete. Schaden ungefähr 230.000 Euro. Oder jetzt, ein bosnisch- stämmiger Österreicher, der angeblich wegen eines Kriegstraumas ständig Windelhosen tragen musste und hohes Pflegegeld kassierte. Schaden 137.000 Euro. Oder eine Bosnierin, die für ihre (eigentlich in Bosnien lebende) Mutter Ausgleichszulage beantragte. Der Schaden beträgt in 11 Jahren mehr als 100.000 Euro. Rein rechnerisch monatlich knapp 800 Euro Ausgleichszulage; nicht schlecht. Bei vielen Fällen muss von Behörden tolerierter Betrug dabei sein, anders ist das eigentlich nicht zu erklären. Und wenn die Taskforces nicht nur ein wenig an der Oberfläche kratzen, sondern tiefer graben würden, da würde Unglaubliches zum Vorschein kommen. Da würden vielen Gutgläubigen die Augen übergehen, würden sie sehen, wohin österreichische Gelder auf betrügerische Art und Weise verschwinden. Weil auf österreichischen Ämtern nicht geschaut wird, nicht geschaut werden soll (dazu gab es anonyme Berichte) und womöglich auch nicht geschaut werden darf. Auch das ist Betrug.

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Wie bei den Hühnern

Mittlerweile ist es so weit, dass sich der Tagesablauf der Menschen in Österreich, aber auch in anderen Ländern, immer mehr der Hühnerhaltung annähert. Als Grund dafür wird Corona genannt. Bei den Hühnern gibt es Biohaltung, Freilandhaltung, Bodenhaltung und Käfighaltung. Vor Coronazeiten konnte man sagen, dass sich Menschen in intakten ländlichen Gegenden vergleichbar in Biohaltung bewegen konnten und Menschen in urbanem Umfeld vergleichbar in Freilandhaltung. Den ersten Lockdown im Frühjahr konnte man noch vergleichen mit Bodenhaltung. Jetzt aber, wo noch eine nächtliche Ausgangssperre dazu kam, sind wir bei der Käfighaltung angelangt. Gibt es noch Verschärfungen? Aber klar doch; das „Gackern“ kann unterbunden werden. Einige Kritiker aus dem medizinischen Bereich sind schon ihren Job los bzw. wurden mit Berufsverbot belegt und es soll auch schon zur Sperre von Bankkonten gekommen sein. Und auch Demonstranten gegen widersprüchliche und/oder widerrechtliche Verordnungen bekommen die Härte der Staatsgewalt zu spüren. Das ist, als würde man dem Fuchs die Tür zum Hühnerstall öffnen.