Die Slowakei führte in letzter Zeit zwei landesweite Corona- Massentestungen durch. Die Tests waren freiwillig, wie betont wurde. Allerdings mussten alle, die sich nicht testen ließen, für zwei Wochen in Quarantäne, durften auch nicht zur Arbeit; so viel zur „Freiwilligkeit“. Bei diesen Massentestungen wurden etwa 1 Prozent als positiv getestet und in Quarantäne geschickt. Die Slowaken hofften, mit diesen Maßnahmen die steigende Zahl der Infektionen in den Griff zu kriegen und setzten deswegen eine dritte landesweite Testaktion für Anfang Dezember an. Die wurde aber jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben. Als Gründe werden regierungsinterne Unstimmigkeiten und Probleme bei der Beschaffung der dafür benötigten Antigen- Tests angegeben. Die Kritik an den landesweiten Testungen und die Ablehnung nimmt zu, wegen mangelndem Erfolg. Es werden statt dessen Testaktionen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen gefordert.

  Diese landesweiten Testungen in der Slowakei dienten ja gewissermaßen als Vorbild für Österreich. Es ist ja das erklärte Ziel von Kanzler Kurz, mit einer landesweiten Testaktion die Infektionszahlen nach unten zu drücken. Deshalb wurde das Programm zur Chefsache erklärt. Die Wiener preschten aber vor, überholten den Chef und wollen Anfang Dezember anfangen zu testen. Da ist anscheinend ein gewisser sportlicher Wettstreit auch dabei. Getestet soll nach jetzigen Plänen auch mehrmals werden, so wie in der Slowakei teils gemacht und teils verschoben und nicht so wie in Südtirol. Da wurde der Großteil der Bevölkerung nur einmal getestet. Das ist aber nicht mehr als eine wenig aussagekräftige Momentaufnahme. In Österreich wäre also geplant, auch mehrmals zu testen. Allerdings herrscht auch bei uns bezüglich Massentestung keine Einstimmigkeit. Oppositionspolitiker bringen Gründe gegen die Massentestungen vor, der Gesundheitsminister ist auch nur eingeschränkt dafür und in Oberösterreich meldet sich der AK- Präsident zu Wort und sagt wegen Streitereien bei Quarantäne: „Massentest ist hinausgeworfenes Geld“.

  Diese Massentests sind, wie andere Tests auch, Antigen- Tests. Dazu war in „aerztezeitung.de“ zu lesen: „… Der Berufsverband deutscher Laborärzte betont die Fehleranfälligkeit von Antigen- Schnelltests und rät, …“ In Österreich wird bei einem positiven Antigen- Test mit einem zweiten Test, angeblich ein PCR- Test, nachgetestet. Diese PCR- Tests sind ja in Österreich und auch anderswo fast als das Maß aller Dinge zu sehen, was Corona- Tests betrifft.  Aber am 11. November hat in Lissabon, Portugal, ein Berufungsgericht PCR- Tests für unzulässig erklärt und einen Quarantänebescheid aufgehoben und dies in einem 34- seitigen Schreiben ausführlich begründet. Auch von Deutschland und Österreich sind Fälle von falsch- positiven PCR- Tests bekannt. Auf „welt.de“ war z. B. am 29. 10. zu lesen: „58 von 60 Ergebnissen eines Labors als falsch positiv entdeckt“.

  So nach und nach nähert man sich rund um Corona dem Punkt, an dem man sagen kann: Das einzig glaubwürdige an Corona ist, dass nichts glaubwürdig ist. Zumal Corona immer mehr zu einem politischen Thema wird, es eigentlich von Anfang an ist, und der medizinische Aspekt in den Hintergrund gedrängt wird.