„Von Mittwoch auf Donnerstag gibt es in Österreich 2.540 neue Corona- Infektionen …“, so ist es zu lesen. Diese Zahl stellt für mich ein Rätsel dar. Bei den österreichweiten Massentestungen im Dezember war im Durchschnitt von ungefähr 0,3 Prozent positiv getesteten Personen die Rede. Dafür müssten bei 2.540 neuen Infektionsfällen an einem Tag etwa 800.000 Personen – wiederum an einem Tag – getestet worden sein; oder liege ich da falsch? Und selbst bei 2 Prozent positiv Getesteten, also dem fast 7-fachen Wert der Massentestungen, wären für diese Zahl an Neuinfektionen noch fast 130.000 Testungen notwendig.
Wie, bitte, werden da an einem Tag 2.540 Positive herausgetestet? Und, um es noch spannender zu machen: Auf „statista.com“ ist mit Stand 6. Jänner angegeben: 6.466.812 Testungen insgesamt und 370.639 bestätigte Erkrankungsfälle; das wären annähernd 6 Prozent positiv Getestete bzw. Erkrankte. Auf „Coronavirus.arzt.at“ hingegen sind mit Stand 6. Jänner angegeben: 3.847.922 Testungen insgesamt und 372.328 Erkrankungen. Hier nur etwa 60 Prozent der Testungen wie im vorigen Fall, aber etwa gleich viele positiv Getestete. Das wären gleich einmal 10 Prozent Positive. Beide Male Stichtag 6. Jänner. Woher die Differenz bei der Zahl der Testungen? Viele offene Fragen. Und zusätzlich, so scheint es, werden da positiv Getestete automatisch als Erkrankungsfälle geführt. Dabei wurde vor gar nicht langer Zeit darüber berichtet, dass positiv getestetes Personal in Krankenhäusern und Seniorenheimen arbeiten darf bzw. muss, wenn der ct- Wert (eine theoretische Größe beim PCR- Test) höher als 30 ist, sie also niemanden mehr infizieren, also anstecken können. Also positiv getestet, aber nicht krank!
Die Testungen sind aber nicht das einzige, was in Österreich nicht ganz so klar ist. Da gibt es auch bei den Impfungen einiges an Aufklärungsbedarf und da ist der Gesundheitsminister gefordert. Deshalb:
Der „Pannenminister“
Gesundheitsminister Anschober sieht sich wegen der „Pleiten- Pech- und Pannen“- Serie rund um Corona immer massiver werdender Kritik ausgesetzt. Kanzler Kurz hat ihm kurzerhand die Hoheit über die Impfungen entzogen, nebenher gibt es auch noch Gerüchte über eine Ablöse des Covid- Sonderbeauftragten, und neben anderen Politikern fordert auch der Gesundheitssprecher der NEOS den Rücktritt Anschobers. Der NEOS- Mann war bei seiner Forderung in der Wortwahl nicht zimperlich, nannte den Minister u. a. „eine personifizierte Pannenserie“. Auch der NEOS- Mann Schellhorn, ein Hotelier, forderte – als private Meinung – in einem Interview den Rücktritt des Ministers.
Ein Ministerwechsel, es sei denn, er würde aus gesundheitlichen Gründen erfolgen (z. B. Burn- out?), würde aber kein gutes Licht auf die Regierung werfen. Dass es längst kräftig kriselt, ist allgemein bekannt, auch wenn es bestritten wird. Ein Ministerwechsel, auch wenn er angebracht wäre, wäre aber das Eingeständnis einer zumindest kleinen Regierungskrise. Das kann und will und wird der Machtmensch Kurz aber nicht eingestehen. Neuwahlen kann er nämlich nicht riskieren; wer käme als Koalitionspartner in Frage? Also bleibt keine andere Wahl, als „weiterwursteln“.
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Und, Österreich betreffend: Der Eintragungszeitraum für die drei Volksbegehren, nämlich „Ethik für Alle“, „Für Impf- Freiheit“ und „Tierschutzvolksbegehren“, ist wie geplant vom 18. bis 25. Jänner. Die Ausgangsregelung der 2. COVID-19 – Notfallverordnung sieht für diesen Fall eine Ausnahme vor. Allerdings nach jetzigem Stand nicht bei verordneter Quarantäne.