Die Impfbefürworter und jene, die die Impf- Zustimmung in der Bevölkerung steigern sollen, fahren immer schwerere Geschütze auf. Zu diesen Menschen zählt auch Prof. Dr. Kollaritsch, den ich bisher auf Grund seiner TV- Auftritte sehr schätzte. Im „Krone“- Interview vom 16. Jänner mit dem Titel: „Aufräumen mit Gerüchten“ (gibt es leider nur in der Printausgabe) sorgt er aber mit einigen Äußerungen für Verwunderung. Auf die „Krone“- Frage: „Aber sind die Impfstoffe wirklich sicher?“ lautete seine Antwort nämlich: „Ja, wir sind in der EU begünstigt, wir haben keine Impfstoff- Notzulassung, wie andere Länder, sondern eine Vollzulassung. Das heißt, hier gab es noch intensivere Prüfungen“. Auf der österreichischen Webseite „www.comirnatyeducation.at“ ist nämlich zur selben Zeit zu lesen: „Allgemeine Informationen über Comirnaty (COVID-19 mRNA Vaccine (nucleoside modified) Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine bedingte Marktzulassung (Conditional Marketing Authorization, CMA) für das Produkt COMIRNATY COVID-19 mRNA – Impfstoff (Nucleosid- modifiziert) (in den USA Pfizer- BionTech COVID-19 Vaccine) für die aktive Immunisierung zur Vorbeugung von COVID-19, verursacht durch das SARS- CoV-2 Virus, bei Personen ab 16 Jahren erteilt …“

  Eine bedingte Marktzulassung, heißt es da. Ist diese Information nicht mehr aktuell, weiß Prof. Dr. Kollaritsch etwas, was sonst niemand weiß? Und wann sollen die vom Professor erwähnten „noch intensiveren Prüfungen“ stattgefunden haben? Zwischen der Zulassungsbeantragung bei der EMA und der Erteilung der bedingten Marktzulassung sicher nicht; da wäre wohl nur Zeit gewesen, den Antrag intensiv zu prüfen. Es wurde jedenfalls nicht ermittelt, wie lange der Impfschutz anhält. Dazu kann man aber lesen: „Die Dauer der Schutzwirkung des Impfstoffes ist nicht bekannt, da sie noch in laufenden klinischen Studien ermittelt wird“. Es ist auch noch nicht geklärt, ob Geimpfte weiterhin infektiös, also ansteckend, sind. Bei der oben erwähnten Webseite heißt es unter „Nebenwirkungen und Wirksamkeit“: „… Schmerzen an der Injektionsstelle (>80%), Müdigkeit (>60%), Kopfschmerzen (>50%), Myalgie und Schüttelfrost (>30%), … und innerhalb weniger Tage abklangen“. Unter „Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen aus klinischen Studien“ wird von vier Fällen von Gesichtslähmung berichtet, genau so wie über Fälle von Anaphylaxie.

  Mit dem vom Gesundheitsministerium aufgelegten „Aufklärungs- und Dokumentationsbogen Corona- Schutzimpfung“ und mit der dazu gehörigen „Gebrauchsinformation: Information für Anwender“ ist es auch so eine Sache. Die 80 plus- Personen, die jetzt geimpft werden sollen, bekommen zwar die Info zwecks Anmeldung (die anfangs wegen Überlastung nicht funktionierte), aber großteils weder Aufklärungsbogen noch Gebrauchsinfo. Warum wohl? Und wie soll z. B. jemand wissen, ob er gegen den Impfstoff oder einen sonstigen Bestandteil des Arzneimittels allergisch ist? Das soll aber mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden.

  In einigen Ländern, wie z. B. in Deutschland oder Norwegen, werden Todesfälle im Zusammenhang mit der COVID-19- Impfung untersucht. Nur von „allergischen Reaktionen“ zu reden und alles andere auszuschließen, ist schon sehr gewagt. Aber was wird nicht alles gemacht, wenn es um die Gesundheit geht und um das Impfen – und auch im Interesse der Regierung ist. Da darf man, so wie auch bei der Regierung, wirklich nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Das ist wie bei Werbeeinschaltungen. Und es heißt ja auch: „Jeder Kramer lobt sei´War´“. Und dann gibt es noch den Spruch: „Wes Brot ich ess, des´Lied ich sing“.

Zum Aufklärungsbogen: https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:e11b58c1-71d3-47d4-b059-5960bfe39ef5/201230-Schutzimpfung-Covid19-Formular.pdf