Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder von der CSU, eigentlich ein Spezi unseres Kanzlers Sebastian Kurz, attackiert zur Zeit Österreich wegen Corona ganz massiv – und stellt dabei auch seine Kreativität unter Beweis. Er schaffte einen Begriff, der vorher so noch nie zu hören war. Er erklärte nämlich Tirol zum „Mutationsgebiet“, genau so wie Tschechien. In Österreich ist die sogenannte südafrikanische Mutation schuld an der Panikreaktion Söders, in Tschechien ist es die britische Variante des Corona- Virus. (Eine Spur der südafrikanischen Mutation führt übrigens, wie sich jetzt herausstellte, von München nach Tirol). Also strikte Kontrollen mit aktuellen Testergebnissen und Quarantäne. Denn Deutschland will die Coronazahlen um jeden Preis – wirklich um jeden Preis – nach unten drücken und hat den Lockdown bis in den März hinein verlängert. Wenn es denn dabei bleibt. Denn Merkel sprach bis jetzt davon, dass sie in Deutschland die Inzidenz bis auf etwa 35 senken will, bevor mit Lockerungen zu rechnen ist. Mittlerweile kursieren aber Gerüchte, dass Merkel eine „No Covid- Strategie“ verfolge, die Inzidenz auf unter 10 senken will. Im Vergleich dazu: Österreich hat aktuell eine 7- Tage- Inzidenz von 105 und eine Reproduktionszahl von 0,99. In der Frage zu Lockdown sind sich also so manche Länder nicht einig. Einig sind sich aber alle, dass die Bevölkerung, egal wo, coronamüde wird und zunehmend auf Regeln und Maßnahmen pfeift. Die Leute haben das Vertrauen in die Regierungen verloren. Die suchen ihr Heil jetzt in einer Forcierung der Impfungen. Aber auch da gibt es Ärger. In manchem Krankenhaus in Österreich wollen sich Ärzte und Pflegepersonal nicht mit dem Impfstoff von Astra Zeneca impfen lassen. Es wird befürchtet, dass die Wirkung speziell bei der südafrikanischen Mutation geringer ist. Es muss aber verimpft werden, was da ist. Und Südafrika hat diesen Impfstoff ausgesetzt, verwendet ihn nicht mehr.
Zu den Impfungen bzw. Impfstoffen generell gibt es aber auch noch andere Fragen. Es ist z. B. nicht klar, ob jemand nach der Impfung weiter ansteckend ist und wenn ja, wie lange. Somit müssten Geimpfte weiter Masken tragen. Es ist auch nicht klar, wie lange der Impfschutz anhält oder wie lange es dauert, bis völliger Impfschutz besteht. Oder ob ein Geimpfter auch gegen eine Mutation immunisiert ist. Um das beantworten zu können, sind die Impfstoffe zu wenig erforscht; an den fehlenden Studien wird gearbeitet. Die Menschen sind auch irritiert wegen der Folgeschäden und auch von den Gerüchten rund um Todesfälle nach Impfungen, wobei es sich meist um ältere oder alte Menschen handelt. Aber trotzdem gibt es dazu konkrete Berichte und auch Zahlen. In Frankreich z. B. wurden zu fünf Todesfällen nach Corona- Impfungen in Pflegeheimen von den Behörden Untersuchungen angeordnet. In Norwegen wurde von der Regierung nach 23 Todesfällen in 13 Fällen eine Autopsie angeordnet. Norwegen hat außerdem als bisher einziges europäisches Land auf Grund dieser Todesfälle die Impf- Richtlinien für sogenannte Hochrisikopatienten geändert. In Deutschland wurde aber auch schon von der Staatsanwaltschaft die Obduktion von drei nach der Impfung Verstorbenen angeordnet und auch in den USA werden Todesfälle untersucht. Im Netz war aber auch schon viel über Impf- Nebenwirkungen bis hin zu Gesichtslähmungen zu erfahren.
Und die Politiker beginnen schon, Impfverweigerer und Impfskeptiker als Asoziale darzustellen, als Gemeingefährder. Diesen Leuten soll ein schlechtes Gewissen eingeredet werden. Die Politik will ja erreichen, dass sich alle impfen lassen und es wird, sollte jemals wieder so etwas wie die gewohnte Normalität einkehren, vieles ohne Impfnachweis nicht mehr machbar sein. Dabei hat sich der Europarat fast einstimmig gegen eine Diskriminierung von impfunwilligen Personen ausgesprochen. Es geht aber allem Anschein nach auch anders. Die Ukraine mit seinen mehr als 40 Millionen Einwohnern hat bis jetzt angeblich etwa 23.000 Coronatote. Das ist umgerechnet weniger als in Österreich. Dabei hat die Ukraine ein miserables Gesundheitssystem, testet nicht annähernd so viel wie z. B. Österreich, hat wesentlich weniger Einschränkungen wegen Corona, hat keinen Lockdown. Aber das Land hatte schon im Jänner laut einer Studie mit 140.000 Antikörpertestungen einen Bevölkerungsanteil zwischen 45 und 60 Prozent mit Antikörpern gegen das Corona- Virus. Das heißt, etwa die Hälfte der Ukrainer waren schon mit Corona infiziert und es gab trotzdem kein Massensterben. Mit einer Corona- Todesrate von 0,06 Prozent stehen sie nämlich wesentlich besser da als Österreich mit 0,09 Prozent – und das trotz strenger Maßnahmen in Österreich bis hin zum harten Lockdown.
Geht es wirklich nur um die Gesundheit der Bevölkerung oder ist dahinter noch ein anderer Grund für die Maßnahmen? Denn, so wie in Deutschland, das Wort „Verhältnismäßigkeit“ scheint völlig unbekannt zu sein. Und fragen wird man ja wohl noch dürfen.