Sind in Wien und auch in Brüssel nur Dilettanten und Nichtsnutze für die Impfstoffbeschaffung zuständig? Was Österreich betrifft, so hört man jetzt den Vorwurf, dass die Regierung zu wenig Impfstoff bestellt hätte. Da muss man aber dagegen halten, dass immer betont wurde, dass die Kommission in Brüssel, also Ursula von der Leyen samt ihren Heerscharen an Bürokraten, den Einkauf für die ganze EU erledigt und nach einem Verteilschlüssel ausgeliefert wird, auch abhängig vom Abruf der einzelnen Länder. Und bestellt wurde bei sechs oder sieben Herstellern, von denen aber noch nicht alle die Zulassung durch die EMA haben bzw. diese noch nicht beantragt haben, kolportierte knapp 2 Milliarden Impfdosen. Und das für etwa 450 Millionen EU- Bürger und wenn man dann die Unter- 16-Jährigen bzw. Unter- 18- Jährigen herausrechnet – die dürfen laut Zulassung nicht geimpft werden – dann sind es etwa 350 oder 400 Millionen EU- Bürger. Da wären dann für jeden EU- Bürger so um die 5 Impfdosen bestellt worden. Soll das zu wenig sein? Und trotzdem konnte man Ende Jänner zur Impfstoffbestellung der EU schon lesen: „Zu spät und zu wenig – das Versagen der EU bei den Impfstoffen“. Und was Österreich betrifft: In der „Wiener Zeitung“ vom 10. 2. 2021 heißt es: „Mit diesen zusätzlichen Dosen [6 Millionen Dosen aus dem EU- Kontingent]… und insgesamt auf eine Summe von 30,5 Millionen Impfdosen anwachsen …“ Ohne die zusätzlichen 6 Millionen Dosen also 24,5 Millionen für etwa 7 Millionen Österreicher ab 16 bzw. 18 Jahren. Wenn sich alle impfen lassen. Rechnerisch 3 oder 4 Dosen für jeden und das soll zu wenig sein? Für Österreich gilt aber auch: Bei der Bestellung der Impfstoffe war nicht bekannt, wer zuerst eine Zulassung bekommt. Wir haben ja keine Hellseher in der Regierung sitzen. Wir dürfen uns ja schon glücklich schätzen, wenn sie ihren Job nur so einigermaßen erledigen. Das gilt natürlich auch für Brüssel. Und das ist Lob genug; für Wien und für Brüssel.

  Jetzt hat sich die Situation aber verschärft, weil in einigen EU- Ländern der Impfstoff von AstraZeneca nicht mehr verimpft wird, da ein Zusammenhang zwischen Impfstoff und Todesfällen bzw. schweren Nebenwirkungen bestehen könnte (diesen Zusammenhang wird es offiziell nie geben). Da aber auch die Impfstoffverteilung innerhalb der EU nicht so richtig funktioniert und zusätzlich Lieferverträge der Produzenten nicht eingehalten werden, greifen einige Länder zur Selbsthilfe. Ungarn beispielsweise und die Slowakei und Tschechien kauften russischen und auch chinesischen Impfstoff zu und erteilten eine nationale Zulassung. Irgendwann wird das Geschrei von wegen zu wenig Impfstoff verstummen. Es wird auf jeden Fall leiser werden, wenn ein Artikel einer deutschen Online- Zeitung bekannt wird. Der beginnt mit: „Notsignal wegen Corona- Massenimpfungen – Forscher erwartet katastrophale Folgen“. Und dieser Forscher „ist ein anerkannter Impfstoffentwickler, der als Leiter des Impfstoffentwicklungsbüros am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung gearbeitet hat …“, wie man lesen kann.

  Und auch hier ist nicht Aufbauendes zu lesen: