In einer österreichischen Zeitung wird aufgelistet, wie Österreichs Nachbarländer mit Corona umgehen bzw. wie dort die Situation ist und war. Deutschland z. B. steckt zur Zeit in einem ziemlich harten Lockdown. Der ist aber nicht stur ausgerichtet, sondern ist regional variabel. Die Maßnahmen richten sich nach den Zahlen. Es gibt jedenfalls keinen Grund für die Deutschen, belehrend auf andere Länder einzuwirken. In Ungarn, Tschechien und der Slowakei hat das Coronavirus in der zweiten (oder ist es gar die dritte) Welle gnadenlos zugeschlagen, die Zahlen der an und mit Corona Verstorbenen sowie der Kranken und Infizierten sind beängstigend hoch. Tschechien verzeichnet sogar die weltweit höchste Pro- Kopf- Todesrate. Dabei dienten diese Länder im Vorjahr noch als Musterbeispiele beim Umgang mit Corona. In Slowenien ist es vergleichbar wie in Österreich, das Land ist im Lockdown wegen vieler Neuinfektionen und ähnlich schaut es in Italien aus, wo ja im Vorjahr katastrophale Zustände herrschten. Positiv aus der Reihe tanzt die Schweiz. Auch dort ist Corona nicht ausgerottet, aber es wurde vor Wochen schon mit Lockerungen begonnen, es gibt auch keine Massentests und keine Ausgangsbeschränkungen. Die Menschen haben den Großteil ihrer Freiheiten zurück bekommen. Serbien ist zwar kein Nachbarland, aber wurde kürzlich von Österreich noch als Impf- Musterschüler und Impf- Vorzeigeland bewundert und beneidet. Aber trotz einer sehr hohen Durchimpfungsrate wird wegen stark steigender Infektionszahlen wieder ein Lockdown verhängt.
Es gibt aber auch Länder, die eine andere Strategie im Umgang mit Corona verfolgen; zu denen gehört Schweden. Die Schweden wurden ja seit Beginn der Pandemie kritisiert, weil sie einen Sonderweg eingeschlagen haben. Kein Lockdown, viel Eigenverantwortung, Empfehlungen statt Zwangsmaßnahmen. Und das Land steht im internationalen Vergleich nicht oder nicht viel schlechter da als andere Länder – mit wesentlich geringeren wirtschaftlichen Schäden. Auch Belgien könnte man zu den Ländern mit einem Sonderweg zählen. Der ist allerdings nicht ganz freiwillig. Dort hat nämlich ein Gericht die Regierung dazu verurteilt, sämtliche Corona- Maßnahmen zurückzunehmen. Es ist allerdings fraglich, ob die Regierung dieses Gerichtsurteil befolgt.
Unglaubliches ist bezüglich Corona auch aus den USA zu vernehmen. Dort wurden mittlerweile in 17 der insgesamt 50 Bundesstaaten die Corona- Maßnahmen beendet. Dort wurde, wenn man es so sehen will, die Pandemie für beendet erklärt. Texas und Mississippi waren die ersten zwei Bundesstaaten, die Anfang März die Einschränkungen aufhoben. „Jetzt ist die Zeit, Texas 100 Prozent zu öffnen … Das muss ein Ende haben“, sagte der Gouverneur und sein Kollege aus Mississippi meinte ebenfalls: „Es ist Zeit …“ Und entgegen den Prophezeiungen sinken in Texas die Fallzahlen weiterhin und in den anderen „wieder geöffneten“ Bundesstaaten ist es ähnlich. Der Grund für die Öffnung der US- Bundesstaaten war, dass die Lockdowns die Ausbreitung von Corona nicht oder kaum messbar reduzieren konnten. (In Europa war es bisher im Grund nicht viel anders. Nach den Lockdowns ging es in die nächste Welle über). In Florida wurden nicht nur die Corona- Regeln aufgehoben, sondern der Gouverneur spricht sich per Verordnung auch strikt gegen einen „grünen Pass“ oder ein ähnliches Dokument aus. „Es ist weder für die Regierung noch für den privaten Sektor akzeptabel, ihnen die Anforderung aufzuerlegen, dass sie einen Impfstoffnachweis vorlegen müssen, um einfach nur an der normalen Gesellschaft teilnehmen zu können“. Andere Gouverneure werden sich dieser Vorgehensweise anschließen. Ihrer Meinung nach führt ein Impfnachweis („grüner Pass“) zu einer Zwei- Klassen- Gesellschaft, ist diskriminierend. Das wird in der EU oder auch in Israel aber ganz anders gesehen.