Im Zuge des „Maidan“- Putsches in der Ukraine im Jahr 2014 bzw. als Folge davon erklärten sich ja zwei an Russland grenzende ostukrainische Regionen zu eigenen Volksrepubliken. Es sind dies die Volksrepublik Donezk und die Volksrepublik Luhansk. Diese Volksrepubliken sind international nicht anerkannt und schon gar nicht von der Ukraine, die diese Gebiete weiterhin als Teil der Ukraine sieht. Der Krieg zwischen den beiden Volksrepubliken auf der einen und der Ukraine auf der anderen Seite ist mehr oder weniger ein äußerst fragiler Waffenstillstand geworden, der immer wieder gebrochen wird. Und ja; Russland unterstützt die beiden Volksrepubliken. Und vor ziemlich genau zwei Jahren hat der russische Präsident Putin ein Dekret unterschrieben, um den Ostukrainern in einem „vereinfachten Verfahren“ den Erwerb der russischen Staatsbürgerschaft zu erleichtern und zu beschleunigen. Dass diese Maßnahme Russlands der ukrainischen Regierung nicht zusagte, ist verständlich. Präsident Selenski verlangte von der internationalen Gemeinschaft eine Verschärfung der Sanktionen und des diplomatischen Drucks gegen Russland. Das war 2019. Seither wurden zwar die Sanktionen gegen Russland verschärft, die NATO hält große Militärmanöver direkt an der russischen Grenze und im Asowschen Meer ab und will „Flagge zeigen“. In der Ostukraine hat sich aber nicht viel geändert. Mit der Ausnahme, dass Bewohner der Republiken Luhansk und Donezk mittels des „vereinfachten Verfahrens“, von Putin unterzeichnet, seither schneller und einfacher die russische Staatsbürgerschaft bekommen. Mehr als 500.000 „Neu- Russen“ erhielten seither den russischen Pass, wie eine russische Nachrichtenagentur kürzlich mitteilte.

  Diese Masseneinbürgerung ist, jedenfalls aus russischer Sicht, ein kluger Schachzug. Damit steigt auch die Chance auf einen  dauerhaften Frieden bzw. auf eine friedliche Einigung zwischen der Ukraine und den zwei Volksrepubliken. Bis jetzt war ja die Ukraine nicht abgeneigt, zumindest mit massiver Unterstützung des Westens, genau genommen der USA und der EU, eine militärische Einigung zu erzwingen. Immerhin versprach die EU 2014 im Zusammenhang mit dem Maidan- Putsch alles mögliche und die USA investierten ja, was auch zugegeben wurde, etwa 5 Milliarden Dollar in den „regime change“ und damals gaben sich ja Politiker der EU wie auch der USA in der Ukraine die Türklinke in die Hand. Da ist auch nicht zu vergessen die Rolle des heutigen US- Präsidenten Biden und ganz besonders seines Sohnes. Ein militärisches Engagement ist jetzt aber viel riskanter geworden. Mit mehr als 500.000 russischen Staatsbürgern in den beiden Republiken direkt an der russischen Grenze ist nämlich mit einem sofortigen Eingreifen des russischen Militärs zu rechnen, sobald russische Staatsbürger von der ukrainischen Armee angegriffen werden. Also werden sich die Ukrainer einen Angriff sehr gut überlegen.