Es gibt national und international alle möglichen (und unmöglichen) Feier-, Gedenk- und Aktionstage. Die staatlichen und religiösen Feiertage, wie z. B. der 1. Mai, der Nationalfeiertag, Weihnachten oder Ostern sind allen bekannt. Wer aber kennt z. B. den „Tag der Jogginghose“, den „Dudelsack- Tag“, den „Küss deinen Partner- Tag“ usw? Letztens wurde auch ganz intensiv „Muttertag der Mutter Erde“ gefeiert. 1994 wurde zum ersten Mal am 15. Mai der „Tag der Familie“ gefeiert. Der wurde als offizieller Gedenktag von der UNO eingeführt. Schaut man aber auf „feiertage-oesterreich.at“ auf den 15. Mai, dann liest man für 15. Mai 2020: „Tag der Familie“, für 15. Mai 2021aber: „Tag der Kriegsdienstverweigerer“. Wurde der UN- Gedenktag der Familie etwa abgeschafft? Dabei kann man lesen: „Tag der Familie: „Das Fundament unserer Gesellschaft““. Außer einigen Zeitungsartikeln ist aber zu diesem Welt- Gedenktag in Österreich so gut wie nichts zu finden. Auch die EU „vergaß“ auf diesen UN- Gedenktag; wahrscheinlich wegen Corona. Dafür gibt es in der „Regenbogen- Szene“ große Aktivitäten und da machen sich auch die Politiker wieder bemerkbar. Der Juni ist ja der „Pride Month“ (kann man nur in englisch sagen; wie würde sich denn „Stolz- Monat“ oder vielleicht auch „Wonne- Monat“ machen?) und da konnte sich der grüne Vizekanzler Kogler nicht mehr zurückhalten und wünschte schon am 2. Juni der „LGBTQI+“- Bewegung ein“Happy Pride“ (wie heißt das auf deutsch; etwa „glücklicher Stolz“ oder „glückliche Wonne“ oder gibt es einen sinnvolleren Ausdruck?) zum Start des „Pride Month“, dessen Höhepunkt die sogenannte Regenbogenparade in Wien am 19. Juni sein wird. „Heute wird Österreich ein Stück bunter … Die LGBTQI+ Community setzt in diesem Monat ein wichtiges Zeichen für mehr Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt. Ein wichtiges Signal, das auch ich unterstütze, …“ so der Vizekanzler. Da kann der Wiener Bürgermeister nicht zurückstehen und sagt: „Wien ist eine bunte und weltoffene Stadt, in der Respekt, Vielfalt, Gleichstellung und der Kampf gegen Diskriminierung in allen Lebensbereichen ganz wesentliche Werte und Leitlinien sind …“ Die Regenbogenfahne wird im Juni dann überall zu sehen sein. Auf Theatern, Universitäten, Wiener Wohnen, Spitälern, selbst die Straßenbahnen und sogar Schulen zeigen sich im Zeichen des Regenbogens. Und vielleicht gibt es auch wieder einen Regenbogen- Schutzweg. Oder auch nicht, weil jemand draufgekommen ist, dass es nicht gut ausschaut, wenn der Regenbogen mit Füßen getreten wird.

  Bei so einer übermächtigen Konkurrenz verwundert es dann fast nicht, dass man zwei Wochen vorher zum Festtag der Familie nicht viel zu hören bekommt, von Veranstaltungen ganz zu schweigen. Wenn da „lesbian, gay, bi, trans, queer und intersex und ähnliches (ein deutscher Politiker zählte bei einer „gendergerechten Begrüßung“ einmal mehr als 60 Geschlechter auf) bejubelt wird, wen interessieren dann noch biedere, ja fast rückständige „Heteros“, die sogar Kinder in die Welt setzen. Oder anders gesagt: Welcher weltoffene Politiker würde sich wohl mit gewählten Worten zur Familie äußern, wenn es kurz darauf den „Pride Month“ zu feiern gilt. Und wenn obendrein zwei Tage nach dem „Tag der Familie“, also am 17. Mai, sich sogar der EU- „Außenminister“ am „Internationalen Tag gegen Homophobie“ gegen „die coronabedingten verschlimmerten Lebensbedingungen von Lesben, Transgender, inter- und bisexuellen Menschen“ stark macht. Für die Heteros haben sich die Lebensbedingungen unter Corona wohl nicht verschlechtert.